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Frontverkürzung

Orel, Charkiw und jetzt Bryansk,
Man hört eiserne Schritte,
Die Rote Armee rückt voran,
Das Leid ist nun gelitten

Für diejenigen, die sich der deutschen Herrschaft
Mit Widerwillen gebeugt haben,
Die Hakenkreuzzugsfantasie,
Sie ist in Rauch aufgegangen.

Die deutsche Armee strömt zurück,
Sie ist nicht mehr zu halten,
Und Göbbels schreibt, es läuft wohl gut,
Habt nur Mut und Vertrauen.

Sie stehen nun an demselben Punkt
Wie wir vor einigen Jahren,
Das denken wir mit großer Freude,
Wenn wir diese Klänge hören.

Nur gibt es einen großen Unterschied,
Uns konnte die Hoffnung beseelen:
Die Russen, England, Amerika,
Werden den Mof vernichten

Während der Mof jetzt alleine steht,
Italien ist besiegt,
Für sie besteht nicht die geringste Chance,
Dass noch Hilfe auftaucht.

Und unerbittlich rücken vor
Russische Armeen,
Und befreien ihr Vaterland
Von Hakenkreuz-Barbaren.

Und Ort für Ort
Und Stadt für Stadt
Muss Hitler aufgeben,
Eine Frontverkürzung nennt er das,

Damit gewinnt er Soldaten,
Die bald wieder gebraucht werden.
Um ein anderes Loch zu stopfen,
Denn überall mangelt es an Männern,
Das lässt sich nicht verbergen.

Mit eiserner Faust fegt Stalin
Die russischen Gebiete sauber,
Und manchmal fragt er ungeduldig,
Was macht man im Westen?

Die lange versprochene zweite Front
Lässt zu lange auf sich warten,
Wozu habe ich denn ein Bündnis?
Das sind so seine Gedanken.

Aber inzwischen steht er nicht still,
Erobert Städte, Festungen,
Kiew, Smolensk werden bald fallen,
Denn Hitler muss verkürzen!

Wenn auch England nicht zuviel tut,
Wir werden uns einmal trösten,
Hitler erhält den Gnadenstoß
Von Stalin im Osten.

Lektorat: Elke Eikmeier