2. Jahrgang, Nr. 52, Seite 9
2. Jahrgang, Nr. 52, Seite 10

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Die deutschen Fahrradjäger

Da ihre Transportprobleme
Mit jedem Tag schlimmer werden,
Sieht man jetzt: Die Moffen
Beschlagnahmen alle Fahrräder.

Ja, man sieht, wie an den Straßen
Von den Soldaten des Dritten Reichs
Nach Fahrrädern gespäht wird
Und wer noch ein Fahrrad transportiert,

Wird gezwungen abzusteigen
Und seinen Drahtesel, den ist er los,
Du darfst weiter zu Fuß gehen, Junge,
Mit dem Fahrradfahren ist es aus.

Ist dein Fahrrad auch so abgenutzt
Sind deine Reifen noch so sehr am Ende,
Freund, du hast längste Zeit ein Fahrrad besessen,
Denn die Moffen rufen Stop!

Nun, da Öl und Benzin
Und auch Autos knapp werden,
Wird dein Fahrrad anstelle von Chevrolet
Und Ford zur Kriegsmaschine.

Sie müssen Fahrräder fahren,
Denn ihre Glanzzeit ist vorbei,
Und man sieht: Die Moffen begeben sich
Zurück auf die Fahrradjagd.

Und sie suchen und sie spüren
Nach den Fahrrädern überall,
In den Häusern, in den Ecken
Auf dem Dachboden, im Stall.

Verstecke sie an verborgenen Orten
Irgendwo, wo sie kein Mof sieht
Denn es wäre schade, wenn sie
Dein Fahrrad entdecken, lass es nicht

In deutsche Hände fallen
Bewahre es an einem sicheren Ort auf,
Gute Reifen, schlechte Reifen,
Bewahre sie mit Bedacht auf.

Lass dir dein Fahrrad nicht stehlen,
Halte es fest und schöpfe Hoffnung.
Denn bald werden die deutschen Henkersknechte
Ohne Fahrräder flüchten.

Lektorat: Jaap Abrahams