17. Februar 1945
zur Einführung:
Im ersten Gedicht dieser Ausgabe beschreibt Curt Bloch den Sinn seiner Magazine: Mit den Heften verteile er jede Woche aus dem Versteck Seitenhiebe – oder im Niederländischen: Stiche unter Wasser – gegen die deutschen Machthaber. Seine Texte wären zwar nur im kleinen Kreis hörbar, doch könne er auf diese Weise sagen, was er wolle. Die Gedichte seien seine Rache, seine Feder benutze er als Lanze.
In einem Zeitungsartikel des Journalisten Maarten van Nierop, der seine Beiträge stets mit drei Kreuzen kennzeichnet, wird die Panzerfaust im Einsatz gegen russische Tanker angepriesen. Curt Bloch steigt zunächst in übertriebener Form auf diesen Lobgesang ein, um dann jedoch die Ausweglosigkeit festzustellen: Die Panzerfaust sei „für die Katz“, denn „der deutsche Adler ist zerzaust / Und kahlgerupft und mager“. Hielte man nicht gerade diese Waffe in Händen, könne man das deutsche „Pack“ mit den eigenen Fäusten erschlagen.
Im Gedicht „Ein Ausweg“ geht Bloch auf einen Zeitungsbeitrag ein, der die große Militärstärke Russlands hervorhebt. Sie bedrohe nicht alleine die Deutschen, sondern auch die Amerikaner und Briten. Deshalb lautet die (nicht ernst gemeinte) Empfehlung Blochs, dass sich Eisenhower mit Adolf Hitler zusammenschließen solle. Das Heil der Westalliierten läge im Triumph des Führers.
Im Jahr 1934 wurde Paul von Hindenburg als Volksheld in Tannenberg begraben. Gemäß den Worten Adolf Hitlers sei Hindenburgs Seele daraufhin in Walhalla eingefahren – den göttlichen Ruheort tapferer Kämpfer. Dem ehemaligen Reichspräsidenten sei es, von Göttern und Walküren umgeben, dort sehr gut ergangen. Doch nun falle er sprichwörtlich aus allen Wolken und frage ängstlich, was aus ihm werde. Curt Bloch referenziert auf die Exhumierung und Umbettung des Leichnams von Paul von Hindenburg im Januar 1945, um ihn vor den herannahenden russischen Truppen in Sicherheit zu bringen.
Die französische Bezeichnung für die Niederlande ist „Les Pays-Bas“. Die letzte Silbe spricht sich aus wie der deutsche Ausruf „Bah!“, der Ablehnung und Ekel zum Ausdruck bringt. Das fasse, so Bloch, „all das Elend dieser Zeit“ unter der deutschen Herrschaft gut zusammen. Deswegen schlussfolgert er, dass „Les Pays-Bah!“ nun ein zeitgemäßer neuer Name sei.