3. Jahrgang, Nr. 9, Seite 11
3. Jahrgang, Nr. 9, Seite 12
3. Jahrgang, Nr. 9, Seite 13
3. Jahrgang, Nr. 9, Seite 14

Titelseite / Einführung Inhaltsverzeichnis

Die Blitzrekruten

In der deutschen Soldatenausbildung wurde eine revolutionäre Veränderung vorgenommen. Alles, was den Anschein einer Kaserne hat, ist verschwunden. Die Rekruten werden direkt für den Felddienst einsatzbereit gemacht.

Ich les mit leisem Spott
Welch wunderbar Mirakel,
Der Führer, euer Gott
Euch heut mit viel Spektakel

Als Neuheit offeriert,
Die euch den Sieg wird bringen,
Manch Nazi triumphiert:
Hurra, nun wird’s gelingen.

Das wird dem bösen Feind
Im Westen und im Osten,
Der Siegessicher scheint,
Bestimmt den Endsieg kosten.

Man schöpft nun neuen Mut
Und sicheres Vertrauen,
Wird heute wer Rekrut
In Adolf Hitlers Gauen

Dann braucht er nicht mehr nach
Den Regeln der Kasernen
Im Anfang Tag für Tag
Parademarsch zu lernen

Er lernt nicht wie’s Gewehr
Man hat zu präsentieren,
Kein, sowas gibt’s nicht mehr,
Das alte Exerzieren

Ist gänzlich abgeschafft,
Man lernt sofort das Schießen,
Jawohl, man pifft und pafft,
Das Feindblut zu vergießen

Ist heute einzig Ziel
Und das so schnell wie möglich,
Denn Feinde gibt es viel
Und Adolf braucht alltäglich

Für diesen seinen Kampf
Soldaten, nur Soldaten,
Man schult sie heut mit Dampf
Für kühnste Heldentaten.

Die alte Marschmusik
Von früher ist verklungen,
Kaserne wird Fabrik
Sie macht von dummen Jungen

In einem Handumdrehn
Germanisch-stolze Recken,
Die Feinde werden’s sehn
Und werden sich verstecken

Die heut zur Schule gehen
Sind morgen Feldsoldaten
Nun wird es wieder schön
Für Nazipotentaten.

Der deutsche Feldbedarf
Ist vorläufig gesichert
Das deutsche Schwert ist scharf
Und Adolf Hitler kichert:

Der Blitzkrieg, der misslang,
Den kann ich jetzo führen
Nun kommt ein neuer Gang,
Den Hakenkreuz panieren

Wird aus dem Blitzrekrut
Ein neues Glück ersprießen
Und weiter strömt das Blut,
Ja, es wird weiterfließen.

Ihr steht in Adolfs Bann
Man sieht euch weitertraben,
Bis euer letzter Mann
Für Hitler ist begraben.

Transkription: Thilo von Debschitz