1. Jahrgang, Nr. 1

Zur Einführung

In Früher, jetzt und bald wirft Curt Bloch zunächst einen Blick in die Vergangenheit, als man durch Reklame zum Konsum aufgefordert wurde. Doch seit der deutschen Besatzung habe sich die Lage dramatisch verändert, jetzt herrsche Hungersnot. Bloch freut sich auf die Zeit, wenn die „Moffen“ – eine abwertende Bezeichnung für die Deutschen – besiegt sind: „Dann schmeichelt man Zunge und Magen mit neuem Überfluss.“

Das Gedicht Große Männer bezieht sich auf Adolf Hitler und Benito Mussolini. Jeder von beiden habe sich durch seine kriegerischen Handlungen „von einem Unbekannten zu einer großen Persönlichkeit“ entwickelt – allerdings zu dem Preis, dass Völker in Leid und Armut gestürzt wurden. Man habe sich von diesen „großen Männern“ in den Krieg ziehen lassen, doch für beide sei es schief gelaufen. Mit Mussolini sei bereits ein Mann „k.o.“, „Adolf geht es bald ebenso“.

Fantasievolle Gedanken aus dem Versteck teilt Curt Bloch in seinem Gedicht Gespenster. Er berichtet darin aus seinem Quartier bei Geertje van de Weerd, wo er als Untergetauchter gut versorgt wurde und viele unbeschwerte Stunden erlebte. Doch in der Nacht seien ihm Geister erschienen. Bloch vermutet, dass hinter den gespenstischen Aktionen die Hausherrin selbst steckte.

Mit der „Operation Husky“ landeten die alliierten Truppen am 10. Juli 1943 auf Sizilien. Ihren Vorstoß ins Landesinnere und die Einnahme der Stadt Catania konnten die auf der Insel stationierten rund 345.000 italienischen und deutschen Soldaten nicht aufhalten. Am 17. August befand sich Sizilien vollständig in der Hand der US-amerikanischen und britischen Streitkräfte. Vom deutschen Propagandaminister Joseph Goebbels wurde die Niederlage jedoch nicht wahrheitsgemäß eingeräumt. Zu dessen verschleiernden Falschaussagen gegenüber der deutschen Öffentlichkeit schreibt Curt Bloch das Gedicht Der Schleier von Catania (im Inhaltsverzeichnis verwendet er versehentlich das niederländische Wort „van“).

Das Propellerlied bezieht sich auf die Motorengeräusche der alliierten Bombenflieger. Sobald Curt Bloch dieses „Gesumm“ hört, hellte sich seine mutlose Stimmung auf. Aber Tante Betje, offenbar eine Mitbewohnerin, versetzt der Lärm in Angst. Bloch beruhigt sie und meint, sie solle den Fluglärm als Ablenkung betrachten – immerhin würden die Flugzeuge mit ihren Bomben das „Dritte Reich in Stücke“ schlagen.

Auf den beiden letzten Innenseiten dieses Heftes bewirbt Curt Bloch sein eigenes Buch Piet und Coba. Wer es lese, so schreibt er, werde von Trauer schnell geheilt. Als Autor gibt er „Cornelis Breedenbeek“ an – Blochs Pseudonym, wobei sich der Nachname vom Geburtsort (Breitenbach) seines Vaters Siegfried Bloch ableitet. Gänzlich unbescheiden verweist Bloch darauf, dass die Publikation „DAS niederländische Jugendbuch der Nachkriegszeit sein“ werde. Hinter den Namen Piet und Coba verbergen sich zwei Personen, mit denen Curt Bloch zeitweise ein Versteck teilte: Bruno Löwenberg und Karola Wolf.