1. Jahrgang, Nr. 12

Zur Einführung

Wenn sich die eigene Weltsicht einzig an Hoffnungen ausrichtet, bemüht man in Deutschland häufig das Sprichwort vom „Wunsch als Vater der Gedanken“. Diese Redensart münzt Curt Bloch auf den Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda um und bezeichnet Joseph Goebbels als Vater der Nachrichten. Er verdrehe die Realitäten und sein Deutsches Nachrichtenbüro (DNB) stelle die gegnerische Verluste in “astronomischen Zahlen” dar, während es eigene Niederlagen nicht eingestehe.

In darauf folgenden Gedicht unterbreitet Curt Bloch Joseph Goebbels einen Vorschlag: Da man dem dem „Doktor des Vielversprechens“ sein „deutsches Geplapper“ nicht mehr glaube, solle er seine Arbeit besser rasch einstellen. Winston Churchill dagegen werde seine Versprechen bald wahr machen.

Um Goebbels geht es auch im dritten Text mit dem Titel Die Lügen des unheiligen Joseph, der in sechs Abschnitte aufgeteilt ist. Curt Bloch zeichnet darin die Biografie des Nazi-Politikers nach. Dieser habe schon immer gelogen, sein Mund und die Wahrheit seien „zwei Antipoden“ und seine Lügen hätten sich immer neuen Zielen angepasst. Mit zahlreichen Beispielen schlägt Bloch einen Bogen von Goebbels Agitationen gegen die Weimarer Republik bis zu den gegenwärtigen Durchhalteparolen im Angesicht der deutschen Niederlage. Wann, so fragt Curt Bloch am Ende des Gedichts, werde das Volk „dieses Lügenmaul endlich zum Teufel jagen?“