Der „Tag des Beils“ heißt hier der Tag,
Der harten Rachechöre,
An dem man straflos strafen mag,
Die Kollaborateure.
Und man ersehnt mit Ungeduld
Den Tag, an dem die „Herren“
Bezahlen ihre schwere Schuld
Und nie mehr wiederkehren.
Ich habe mich jedoch gefragt,
Ist so ein Tag kommode,
Und fand, was mir auch mehr zusagt,
’ne andere Methode.
Ich bin vielleicht allzu human
Und möcht kein Blut vergießen,
So würd ich, wenn ich’s eben kann,
Dem Beile mich verschließen.
Nun hab ich einfallsreich bedacht
Die Strafhumanisierung.
Unblutig, doch mit Schreckensmacht,
Zur Warnung und Belehrung.
Wie wär es, wenn der Krieg vorbei,
Wir die Faschisten fängen,
Und würden frisch und fröhlich frei,
Sie an die Bäume hängen.
Den Festtag der „Abhängigkeit“
Werden den Tag wir nennen,
Sie „hängen ab“, wir sind erfreut,
So würde man uns kennen.
Ein Tag der Strafe würd es dann,
Ach, wie ich’s mir erträume!
Die Landsverräter hinge man
In Büscheln an die Bäume.
Ein jeder lacht, so er’s vermag,
Ein jeder ist’s zufrieden,
Statt „Tag des Beils“ ein „Baumel“-Tag,
Ein Blutbad wird vermieden.
Doch ich befürchte etwas bang,
Der Plan könnte misslingen,
Uns fehlt dazu ein Riesenstrang,
Der Strick für all die Schlingen.
Literarische Übersetzung: Gerd Busse
Mit freundlicher Genehmigung der Aufbau Verlage GmbH & Co. KG, Berlin; die Arbeit der Übersetzer wurde gefördert von der niederländischen Stiftung für Literatur.