1. Jahrgang, Nr. 14

Zur Einführung

An sein „liebes deutsches Publikum“ richtet sich Curt Bloch im ersten Text. Für die Suche nach dem Weg zur Wahrheit empfiehlt er ihm, nicht länger auf die Lügen der Nationalsozialisten zu hören. Stattdessen solle man jedes Wort, das man aus dieser Richtung höre, ins Gegenteil verkehren: „Wenn man von einem ,Endsieg’ schreibt, lies es als ,Niederlage’“. Um zur Klarheit zu gelangen, müsse man „Doktor Göbbels auf den Kopf“ stellen – dann würde man die Wahrheit finden.

Bijltjestag – der „Tag des Beils“ – ist ein in den Niederlanden gebräuchlicher Begriff, der aus dem 18. Jahrhundert stammt. Er weist darauf hin, dass nach einer Zeit der Unterdrückung die Zeit der Abrechnung gekommen ist. Der Name hat seinen Ursprung im 18. Jahrhundert und geht auf Schiffszimmerleute zurück, die wegen ihrer Äxte auch „Bijltjes“ genannt wurden. Curt Bloch findet, die Strafe der Verräter und „Moffen-Knechte“ mit einem Spaltwerkzeug falle zu blutig aus. An die Stelle des „Tag des Beils“ solle ein offizieller „Baumeltag“ treten, an dem „die Landesverräter abhängen in Wäldern von den Bäumen“.

Während das deutsche Volk hungern und Bombenangriffe der Alliierten ertragen muss, beobachtet Curt Bloch das Lächeln des Reichsmarschalls: Hermann Göring, der Verantwortung für das große Leid trage, zeige sich strahlend und in bester Laune. Damit wolle er Zweifel am erfolgreichen Ausgang des Krieges überstrahlen. Doch das sich vor Schmerzen windende Volk frage sich, wann dieses Lächeln verschwinden werde.

Perekop befindet sich auf der strategisch wichtigen Landenge zwischen der Krim und dem ukrainischen Festland. Zwei Tage, nachdem sich der Ort noch fest in deutscher Hand befand, ist die russische Armee unerwartet schnell vorgerückt und verdrängt die Deutschen von der Halbinsel. Curt Bloch freut sich, dass das Dritte Reich bald untergeht und auf weitere angenehme Überraschungen.

Reichspropagandaleiter Joseph Goebbels versucht, den von den heftigen alliierten Angriffen gebeutelten Landsleuten gut zuzureden: Die Briten hätten bereits jetzt große Angst vor der Rache der Deutschen. Doch dieses Vergeltungsversprechen sei ein schwacher Trost. Denn auch bei Goebbels sähe man schon den letzten Sand in seinem Stundenglas verlaufen.