1. Jahrgang, Nr. 16, Seite 3
1. Jahrgang, Nr. 16, Seite 4

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„1943 ist kein 1918“

Und täglich steht es in allen Blättern:
Es ist ein großer Unterschied zu damals,
Denn damals wurden wir verraten,
Das wird man nicht noch einmal tun.

Wir hatten damals den Sieg
Fast vollständig in der Hand,
Und dann verlor man die Besinnung,
Aber dieses Mal halten wir stand.

Wir werden sehr entschlossen kämpfen,
Das wird der Gegner sehen,
Bis der Sieg uns gehört,
Auch wenn ganz Berlin in Trümmern liegt.

Auch wenn Hamburg vollständig verschwunden ist,
Auch wenn das Ruhrgebiet zerstört ist,
Das Ende ist noch nicht gekommen,
Deshalb sind wir immer noch voller Hoffnung.

Auch wenn wir die Ostfront verkürzen mussten
Und Italien das Bündnis gebrochen hat,
Es geht mit Holpern und mit Stolpern,
Und es geht mit – verschnürtem Mund.

Denn wenn sie jetzt frei sprechen könnten,
Würde es weniger optimistisch sein,
Aber nein, man sieht dann, sie würden
Ihr Schicksal nicht mehr auf Goebbels’ Linie sehen.

Nein, ‘43 ist kein ‘18,
‘18 war lange nicht so schlimm,
Aber Heinrich Himmler zeigt seine Macht
Und Angst und Furcht gehen uns durchs Mark.

Wir würden gern das Handtuch werfen
Und schlössen wirklich gerne Frieden,
Doch Himmler behält ein Auge auf uns
Und deshalb fällt es uns nicht leicht.

Wir sehen, vertan sind die Chancen,
Kein Ziel, für das man noch weiterkämpft,
Es sind aussichtslose Totentänze,
Man hat noch einen kleinen Aufschub.

Und sollte die Schlacht in diesem Jahr nicht enden,
Dann sicherlich im nächsten Jahr.
Es kommt nicht auf die Jahreszahl an,
Die Hauptsache ist, dass es passiert.

Lektorat: Hanny Veenendaal