Der Himmel schweigt. Und die Ruinen trauern. Doch, Herz, du lebst! Nichts kann dich je verschütten. Schon duftet Brot aus schnellgefügten Hütten. Wir sind ein Volk, doch keins an Klagemauern. Wir kennen uns, wie wir uns niemals kannten; Gehärtet durch die Glut, die uns umloht. Lasst Mauern fallen. Stärker ist das Brot! Stark wie der Trotz, den alle Feuer brannten! – Artur Zickler
„Die Mauern brechen – doch die Herzen nicht!“
Mädels von heute
Das sind die Mädels von heute, die stehen ihren Mann. Die Waffenschmiede braucht Leute: sie packen an. So sind wir Mädels beschaffen: tagaus, tagein. Waffen und nochmals Waffen soll uns’re Losung sein. So sind wir Mädels im Kriege: hart im Betrieb. Später einmal, nach dem Siege, sind wir wieder „lieb“.
Die deutschen Nazidichter
Die sterben nimmer aus,
Ihr Propagandatrichter
Dröhnt noch in jedes Haus
Und hämmert die Parolen
In jedes deutsche Hirn
Und ihr lasst euch verkohlen
Und ihr lasst euch beirrn.
Sie mahnen euch zum Schaffen
Und trichtern es euch ein:
Waffen und nochmals Waffen,
Das soll die Losung sein.
Lasst nur die Häuser brechen,
Die Herzen brechen nicht,
So hört man heute sprechen
Solch Nazidichterwicht.
Ob auch die Mauern fallen,
Die Herzen bleiben stark,
Denn stark ist in uns allen
Der Hitlertreue Mark.
Und wohnt ihr in Baracken
Und wohnt ihr auf dem Mist,
Man sucht euch noch zu packen
Mit Pathos und mit List.
Ob eure Häuser rauchen,
Ob die Familie tot,
Man sucht euch zu gebrauchen
Trotz Kummer und trotz Not.
Trotz eurem Hass und Ärger
Hetzt weiter euch zum Krieg
Manch Dichterdrückeberger
Und faselt euch vom Sieg.
Das ist die Lyrik heute
Von Dichtern weit vom Schuss,
Die Lyrik eurer Pleite,
Die Lyrik kurz vorm Schluss.
Transkription: Thilo von Debschitz