Berlin, 12. November (D.N.B.)
In der Monatszeitschrift „Berlin-Rom-Tokio“, die enge Kontakte zur Wilhelmstraße pflegt, findet sich auf einer Sonderseite unter der Überschrift „Montoire sur le Loire“ eine Darstellung des Treffens zwischen dem Führer und Marschall Pétain auf dem kleinen Bahnhof von Montoire sur le Loire.
Es ist nicht notwendig zu wissen, worüber in Montoire gesprochen wurde. Das Ereignis des Treffens reicht aus, um zu erkennen, dass der Name Montoire einen neuen Meilenstein, ein neues Symbol für das Ende Großbritanniens bedeutet. Zusammengebrochen mit Mann und Pferd und Wagen, besiegt von der deutschen Armee, von deutschen Truppen bis zur Atlantikküste besetzt, vom Verbündeten verraten, erobert wie keine Armee und kein Volk in der Geschichte Europas je war, schickte Frankreich den älteren Marschall, der aus der Not an die Spitze gestellt wurde, zum Führer. Und das ist das Große, was mit dem Wort Montoire verbunden sein wird: Unerschütterlich in der Forderung nach Wiedergutmachung für ein großes Unrecht, das dem deutschen Volk und seinen Freunden angetan wurde, jenseits von Rachegefühlen und kleinlicher Vergeltung und geleitet von dem Wunsch nach Versöhnung zwischen den Völkern Europas und dem Willen, ihnen eine Zukunft in Frieden und Glück zu sichern, reichte der Führer dem Oberhaupt Frankreichs die Hand. Pétain ergriff diese Hand, und er und seine Landsleute wissen: Wenn dieser Händedruck für Frankreich Geschichte wird und nicht nur eine Episode war, muss England sterben. Und deshalb war es für uns alle, als ob an diesem kleinen Bahnhof Montoire das große England zu Grabe getragen wurde, nicht in einem prächtigen Schlussakkord, nicht in einem großen Kampf des Kongressgezänks, sondern gemäß dem historischen Gesetz, das der Führer vertritt. – 13. November 1940
In Montoire
An der Loire
War es soweit,
Vier Jahre sind es nun.
Land kriegsmüde,
Ein Rendez-vous
Am Bahnhof,
Der Führer konnte
Zufrieden sein,
Marschall Pétain,
Tut, was er will,
Ein feiner Kerl.
Und Freund Laval
Sorgt vor allem,
Dass es so läuft
Wie Hitler hofft.
Gut ausgesucht,
Frankreich verkauft,
Vichy-Regime
Ist sehr intim
Mit Hakenkreuz,
Vichy-Gesindel
Spielt das ganze Land
In Adolfs Hand.
Ja, Montoire,
An der Loire,
Ist eine Totenbahre
Für England
Und kollateral,
Dass Adolf gewinnt,
Pétain verbindet
– Zu Churchills Verderben! –
Das Schicksal Frankreichs
Mit dem Dritten Reich,
Das ist exzellent.
In Montoire
An der Loire
War es soweit,
Vier Jahre sind vergangen.
Vier Jahre vorbei,
Frankreich wurde frei,
Das Rendez-vous,
Es hat nichts gebracht
Wo ist Pétain?
Pétain ist fort!
Wo ist Laval?
Er kam zu Fall.
Für Adolf geht es
heute schief,
Denn er muss schnell
Zurück, zurück.
Es geht so schnell,
Er ist voller Trauer,
Erinnert sich mit Bedauern
An die goldene Zeit
Von Montoire
An der Loire.
Lektorat: Sabine Bockting
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