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1.1.1945, 3. Jahrgang, Nr. 1, Seite 7

Titelseite / Einführung Inhaltsverzeichnis

Die Widerstandsbewegung

Jahre lagen wir im Kampf
Gegen diese Moffenhorden,
Manches Land ist frei geworden
Endlich von dem Nazikrampf.

Doch nun schickt man uns nach Haus,
Wunsch der hies’gen Potentaten
Ist’s, regier’n, wie sie’s einst taten.
Denn für sie ist es ein Graus,

Dass das Volk die alte Last
Nicht wie früher mehr will tragen,
Es durchschaut den Trick und fasst
Den Entschluss zurückzuschlagen,

Will, dass alles, was geschehn,
Nicht noch einmal soll passieren,
Lässt sich nicht sein Los diktieren,
Denn es hat zu viel gesehn.

Und man hat zu viel erlebt,
Um den Irrweg zu beschreiten,
Ja, ein Wandel dieser Zeiten
Ist das Ziel, das man erstrebt.

Wer das Alte ändern will,
Der muss auf das Neue dringen.
Denn es gilt bei vielen Dingen:
Sie gehören auf den Müll.

Woll’n der Menschheit neues Glück
Und ihr neuen Wohlstand geben.
Doch’s passt nicht zur Politik,
Darum will man uns ans Leben.

Papandreou und Pierlot
Würden uns zu gern verbieten.
Leute, lasst uns das verhüten:
Freiheit gibt’s nicht einfach so.

Jetzt lässt man uns noch gewährn,
Doch sobald man ihrem Drängen
Nicht mehr folgt, lässt man uns hängen,
Gibt den Laufpass uns dann gern.

Doch wir leisten Widerstand
Gegen Pseudo-Demokraten,
Gegen ihre Missetaten,
Und sie laufen vor die Wand.

Ja, der Kampf schon ist entbrannt
Und wird weiter ausgefochten,
Alle werden sie verbannt,
Die uns früher unterjochten.

Wir ziehn weiter in die Schlacht,
Und wir werden weiterringen,
Kampf nur kann uns Freiheit bringen,
Die Bewegung ist erwacht!

Literarische Übersetzung: Gerd Busse

Mit freundlicher Genehmigung der Aufbau Verlage GmbH & Co. KG, Berlin; die Arbeit der Übersetzer wurde gefördert von der niederländischen Stiftung für Literatur.