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Titelseite / Einführung Inhaltsverzeichnis

„Come and see!“

Im Namen der deutschen Wehrmacht und der mit ihr verbündeten europäischen Streitkräfte fordern wir General Dwight J. Eisenhower, Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Vereinten Nationen, feierlich und offiziell auf, eine Delegation von sechs bis zehn Offizieren, Unteroffizieren oder Soldaten mit ihren eigenen Dolmetschern zu ernennen, die aus den an der Westfront kämpfenden britischen, amerikanischen, französischen oder kanadischen Streitkräften ausgewählt wird – mit der einzigen Ausnahme von General Spaatz, Ritter der Weißen Feder und des Gelben Herzens – und diese Delegation innerhalb der deutschen Linien zu entsenden. Sie werden auf dem schnellsten Wege in das Gebiet von Stuhlweissenburg in Ungarn transportiert, wo sie beliebig lange, bis zu einer Woche, bleiben und in absoluter Freiheit mit den zivilen Opfern der Bolschewiken sprechen können. Danach werden sie wohlbehalten zu den alliierten Linien zurückgebracht.

Mit den Deutschen Wunderwaffen
ist es scheinbar nicht zu schaffen,
überall gibt’s Niederlagen,
Russen, Tommies, Yankees schlagen

Euer Heer auf allen Fronten
Auch V1 und V2 konnten
Hitler nicht die Rettung bringen,
Endsieg lässt sich nicht erzwingen,

Selbst nicht durch die Panzerfäuste,
Göbbels sucht darum im Geiste
Etwas müde und marode
Nach ‘ner anderen Methode.

Oft hat er das Kind geschaukelt
Deutschland etwas vorgegaukelt,
Manchen Schwindel, manche Lüge
Von dem bald erreichten Siege,

Von dem ziemlich nahen Frieden,
Von den äußerst kampfesmüden
Schlechten Truppen eurer Feinde,
Bei der Hakenkreuzgemeinde

Fand er gläubiges Vertrauen,
Auf den Führer kann man bauen,
An den Führer muss man glauben,
Lasst den Glauben euch nicht rauben

Scheint es manchmal schief zu gehen,
Letzen Endes wird man sehen,
Deutschland hat den Krieg gewonnen,
Den der böse Feind begonnen.

Doch es tritt am schönen Rheine
und im Osten eine kleine
Änderung der deutschen Meinung
heut ganz deutlich in Erscheinung.

Denn man sieht so manche Schlappe,
Äußerst schwer und nicht von Pappe,
Köln und Aachen, Worms und Speyer,
Bis zur Russen Einzugsfeier

In Berlin wird’s nicht lang dauern,
Göbbels schreibt an Eisenhowern,
Ich erlaub mir dero Gnaden,
Äußerst höflich einzuladen,

Um womöglich sich höchst eigen
In Person zu überzeugen
Oder Leute herzuschicken,
Die dann sehn, wie Bolschewiken

Bei den armen Ungarn hausen,
‘Sist ‘ne Schande und ein Grausen,
Wie die Russen Menschen quälen,
Mancher Ungar, kann’s erzählen,

Konnt’ am eignen Leib erfahren
Grausamkeit der Russenscharen,
Barbarei der roten Horden,
Heute wieder frei geworden

Dank den deutschen Waffenbrüdern,
Deren Treue sie erwidern,
Wollen sie Bericht erstatten
Über das, was Russen taten.

„Die bolschewistischen Gräueltaten in der Gegend von Stuhlweissenburg in Ungarn waren so bestialisch, dass wir vielleicht gezögert hätten, sie selbst zu glauben, wenn wir sie nicht mit unseren eigenen Augen gesehen und von den Lippen der Opfer gehört hätten. Wir bitten Sie also nicht, dem Roten Kreuz zu glauben, auch nicht den Beamten, auch nicht den Neutralen, die dort waren, und auch nicht den amerikanischen Kriegsgefangenen, die wir gebeten haben, dorthin zu gehen, sondern wir sagen: Kommt und seht es euch selbst an.

Hört man’s kriegt man einen Schauer,
Darum bitt’ ich, Eisenhower,
Schicken sie mir Ihre Leute
Schicken Sie sie möglichst heute

Oder alleräußerst morgen
Und ich werde dafür sorgen,
Dass man gastlich Sie empfange
Und man Sicherheit erlange,

Ob Sie mit den Bolschewisten
Die Gemeinschaft brechen müssten.
Allerschlimmste Greueltaten
Stalinscher Sovjetsoldaten

Stellen alles in den Schatten
Und man kann sich nicht gestatten,
Um bei solch gemeinem Treiben
Ihr Verbündeter zu bleiben.

General Dwight Eisenhower,
Schmerz erfüllen mich und Trauer,
Muss ich heute Sie erblicken
Als ‘nen Freund der Bolschewiken.

Besser wär’s, wir schlössen Freundschaft
Und wir würden in Gemeinschaft
Sowjet-Russland niederzwingen,
Beiden wird das Segen bringen …

Eisenhower las das Schreiben,
hatte Mühe, ernst zu bleiben,
Sagte dann, die Greueltaten
Himmlerscher SS-Soldaten

Stellen alles in den Schatten,
Doch die armen Opfer hatten
Nichts mehr drüber zu erzählen,
wie die Deutschen foltern, quälen,

Wie die Hitlerhunnenhorden
rauben, schänden, plündern, morden,
Nein, sie hatten nichts zu sagen,
Denn man hatte sie … erschlagen.

Transkription: Thilo von Debschitz