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Titelseite / Einführung

„Blut und Boden“

Als Adolf zur Regierung kam,
Ward Darré sein Minister,
Der nahm euch von der Milch den Rahm,
Mit Fetten stand es düster,

Ja, Süßrahmbutter, Speck und Schmalz,
Die wurden rar und selten,
Ihr kriegtet einen dünnen Hals,
Doch wagtet nicht zu schelten.

Im Gegenteil, ihr zeigtet euch
Sehr fröhlich und zufrieden
Und prieset hoch das dritte Reich
Und nur die bösen Jüden

Und Roten fanden’s weniger schön
Und waren nicht zu blenden,
Sie wussten: Deutschland wird schon sehn,
Solch Tun wird furchtbar enden.

Hoch lag der Dreck, hoch lag der Schmutz
In Adolfs drittem Reiche,
Gemeinheit ging vor Eigennutz
Und mancher ward zur Leiche.

Doch sang man dieses Reichs Ideal
Mit immer neuen Oden
Und zu den Sprüchen ohne Zahl
Kam der von „Blut und Boden“.

Viel neues brachte der Darré,
Er schuf den Erbhofbauern,
Es schien, die NSDAP
Würd stets und ewig dauern.

Man sprach von Blutsverbundenheit
Und sprach von Edelrasse
Und dass ihr so germanisch seid
Und Adolf Hitler hasse

Den der des Volkes Schaden will
Und würde ihn vernichten
Und jegliche Kritik schwieg still,
Man musste drauf verzichten.

Darré sorgt für die Landwirtschaft
Und sorgte für Ernährung.
Man sagte, es geht fabelhaft
Und trug Not und Entbehrung.

Es ging euch schlecht wie nie zuvor,
Doch durfte man’s nicht sagen,
Denn kam’s zu der Gestapo Ohr,
Dann wurde man erschlagen.

So wurdet ihr von Phrasen satt
Und Hakenkreuzparolen
Und das, was Deutschland noch nicht hat,
Das wolltet ihr euch holen.

Das ist die Nahrungspolitik
Von Adolf und von Darre,
Da gibts kein Aber, kein Zurück,
Sie endet bei der Knarre.

Das deutsche Volk griff zum Gewehr
Und gleich ‘ner Räuberbande
Brandschatzt und plündert und fällt her
Man über fremde Lande.

Der Dänen Butter, Frankreichs Wein,
Das russische Getreide,
Sie alle sollten euer sein,
Es war ‘ne kurze Freude.

Denn auf die Dauer gings nicht gut
Mit Hakenkreuzmethoden,
Vertan ist nun das deutsche Blut
Und Deutschland liegt am Boden.

Transkription: Thilo von Debschitz