Sabotage verursachte die Krise an der Ostfront
Diese Woche hat General Dittmar ausführlich die Niederlage betrachtet, die die deutschen Truppen an der Ostfront im Juli erlitten, als sie im Norden und im zentralen Sektor über große Entfernungen in das unwegsame Gelände der Wälder oder Sümpfe zurückweichen mussten oder den blutigen Kampf aufgeben mussten. Der Weg nach Ostpreußen, zum Generalgouvernement, also zur Weichsel und im Süden zur Quelle von Weichsel und Oder und nach Ungarn schien offen zu sein. Gen. Dittmar hat versucht, die Ursache dieser Entwicklung zu finden. Er stellt fest, dass der Feind oft mit einer zwanzigfachen Übermacht und mit überlegenen bewaffneten Truppen angriff. Was auf deutscher Seite dagegenstand, bestand oft aus Truppen mit geringerem Kampfwert, Alarmeinheiten, übriggebliebenen Truppen von Stäben, Versorgungseinheiten und ähnlichem, die zu Gruppen zusammengefasst waren, aus Sicherheits- und Polizeieinheiten, die größtenteils aus älteren Soldaten bestanden. Sie kämpften tapfer unter hervorragender Führung und zeigten, dass der deutsche Soldat auch im Alter noch zu außergewöhnlichen Leistungen fähig ist, mussten jedoch zurückweichen. Gleichzeitig wurden jedoch Reserven herangeführt und damit konnte die Front einigermaßen stabilisiert werden. Zwar konnten die natürlichen Verteidigungslinien von San, Weichsel und Njemen nicht gehalten werden, aber als die Reserven an Gewicht gewannen, konnte der rote Vormarsch doch gestoppt werden. Die obigen Informationen zeigen, wie weit die Sabotage und die Nachlässigkeit der Kreise um die Attentäter bereits fortgeschritten waren. Es mag, wenn man das Obige kennt, ein Wunder sein, dass nicht noch schlimmere Dinge passiert sind. Wie kam es, dass nur die oben genannten Truppen verfügbar waren? Der Sprecher führte dies auf die weitreichende Sabotage derjenigen zurück, die für das Attentat vom 20. Juli verantwortlich waren. Alle Maßnahmen, die die schlimmste Gefahr so schnell beseitigten, hätten Monate zuvor ergriffen werden können, wurden jedoch durch grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz unterlassen. Wut erfüllt, so sagte Gen. Dittmar, das deutsche Volk gegenüber den Schuldigen, aber umgekehrt erfüllt die Wirkung der Gegenmaßnahmen mit Vertrauen. Der Sprecher wies auch auf den Willen zur Aufrechterhaltung der Ostpreußen hin, die in sehr kurzer Zeit eine Linie errichteten, die bei Wilkowisken und Augustow den Feuertest auf brillante Weise bestand.
Die große deutsche Niederlage
Steht heute drohend vor der Tür,
Bei euch erhebt sich nun die Frage,
Wer ist verantwortlich dafür.
Wer trägt an Deutschlands großen Schlappen
Der letzten Jahre denn die Schuld?
Wieso stehn Deutschlands Heeresknappen
Nun nicht mehr in des Kriegsgotts Huld?
Wie konnte sich das Blättchen wenden
Und steht’s heut so wie’s heute steht?
Die Feinde brechen Deutschlands Lenden
Die Siegesstimmung ist verweht,
Die Hoffnung ging lang in die Binsen,
Dass man den Sieg erringen kann,
Es sieht euch heut mit Todesgrinsen
Die große deutsche Pleite an.
Und wieder habt ihr nicht verloren
Ganz einfach, weil die Feind[e] stark,
Nein, wieder glauben deutsche Toren
Von innen ward das deutsche Mark
Geschwächt durch der Verräter Wühlen
Die deutsche Kraft ward ausgehöhlt
Und darum mussten wir’s verspielen,
Das wird euch heute vorerzählt.
Ja, wär es ehrlich zugegangen,
Denn hätten wir bestimmt gesiegt,
Wir hatten prächtig angefangen
Und hätten alle kleingekriegt.
Und wieder ward die Front gemeuchelt
Und wieder war es der Verrat
Der schlimmer noch als ‘18 heuchelt,
Er untergräbt Armee und Staat,
Vernichtet Glauben und Vertrauen
Und sind die weg, dann ist’s vorbei,
Dann wird dank Zweiflern und dank Lauen
Der Weg zur Niederlage frei.
Zweimal ist der Versuch misslungen
Vielleicht gelingt’s beim dritten Mal,
Wir nehmen dann die Vorkehrungen
Und zeigen uns so hart wie Stahl
Unendlich härter noch als heute,
Der Himmler war noch viel zu weich,
So wächst aus dieser zweiten Pleite,
Vielleicht ein neues Deutsches Reich.
Transcription: Thilo von Debschitz