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Titelseite / Einführung Inhaltsverzeichnis

Das Lächeln des Reichsmarschalls

Er sieht strahlend und blühend aus,
Der Reichsmarschall Hermann Göring,
Er hat nichts zu leiden, der alte Schlingel,
Und zeigt daher auch kein Verblassen.

Er ist gut genährt und anerkannt
In prächtigen Uniformen,
Er weiß nichts vom Hungern, er weiß nichts vom Leid,
Die Deutschlands Bevölkerung bedrängen!

Und er ist der Vater von all dem Mangel,
Er sorgte für reichlich Kanonen,
Man sitzt ohne Butter und sitzt ohne Speck,
Der Anfang vom Ende hat begonnen.

Vor Bomben werde ich, so hat er versprochen,
Das Ruhrgebiet sicher schützen,
Sie haben dieses Versprechen geglaubt
Und sie jammern heute darüber.

Und doch zeigt jetzt ein fröhliches Lachen
Der Schöpfer von allem Elend,
Die deutsche Bevölkerung zahlt die Zeche,
Getäuscht von der Nazibande.

Der Reichsmarschall Göring, er lächelt so glücklich,
Will so Deutschlands Volk überzeugen,
Der Endsieg ist schon für Deutschland nahe,
Auch wenn ganz Deutschland in Trümmern liegt.

Wahrscheinlich denkt Hitler, wenn Göring lacht,
Wird jeder Zweifel verstummen,
Doch wenig bleibt von Görings Überzeugungskraft
Im Vergleich zu englischen Bomben.

Dass Deutschland noch lachte, vorbei ist die Zeit,
Das Volk windet sich nun vor Schmerzen
Und denkt: Hierher hat uns Göring geführt,
Wann wird sein Lächeln verschwinden?

Lektorat: Kurt Gerhard Funke