1. Jahrgang, Nr. 17, Seite 11
1. Jahrgang, Nr. 17, Seite 12

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L’hors d‘œuvre de Mr. Stalin

„ … man glaubt in Berlin zu wissen, dass Stalin das zerstörte Berlin für die Eröffnung der Konferenz als Johannes’ Kopf auf dem Silbertablett forderte …“ – Twentsch Nieuwsblad 1/12

Bevor ich unterhandle,
Erklärte Herr Stalin
Verlang ich als hors d’œuvre
Verwüstung von Berlin.

Genau wie Frau Herodias
Einst von dem Herrn Gemahl
Verlangt den Kopf des Täufers
Auf einer Silberschal’,

Bevor sie ihm erweise
Die heiß begehrte Gunst
Verlangte Marschall Stalin
Die große Feuersbrunst.

Bevor wir Worte wechseln,
Will ich erst Taten sehn
Legt drum in Schutt und Asche
Berlin, das Spree-Athen

Und Roosevelt und Churchill
Gehorchten seinem Wort
Und sandten ihre Flieger,
Die flogen immerfort

Sie flogen, bombardierten
Die Hauptstadt ungeniert,
Man kann heute wohl sagen:
Berlin ist „coventriert“.

Ist ihnen das genügend?
Fragt man bei Stalin an
Ich bin nicht unzufrieden,
Sagt dieser böse Mann

Jetzt bin ich erst zu sprechen,
Kommen Sie nun mal her
Das war erst das hors d’œuvre
Doch ich verlange mehr.

Ja, Herren, ich verlange
Ein reichhalt’ges Menü,
Ich möchte Allemagne
Bereitet en tortue

Ach Leute, wenn Berlin erst
Stalins Hors d’œuvre war
Heil Hilter, Proste Mahlzeit,
Dann wird’s noch wunderbar.

Transkription: Thilo von Debschitz