2. Jahrgang, Nr. 17

Zur Einführung

Die russischen Armeeeinheiten rücken ungehindert vor und drohen die Deutschen zu überrollen. Doch im wöchentlich herausgegebenen NSB-Wochenblatt „Volk en Vaterland“ keimt neue Hoffnung auf. Es berichtet von einer Meldung in der Zeitung „Narodiny“, nach der anti-bolschewistische Partisanen in Russland gegen Stalins Truppen kämpfen. Bloch glaubt, dass diese Nachricht nur noch eine schmerzlindernde Aufgabe erfüllen könne – sie „wirkt heute wie eine Morphiumspritze“ auf die Nazis.

Glaubt man den nationalsozialistisch kontrollierten Zeitungen in den Niederlanden, herrscht in den Monaten März und April des Jahres 1944 eine englische Regierungskrise. Als „Drama in Zeitungsausschnitten“ zeichnet Curt Bloch die Ereignisse nach; zwischen die eingeklebten Notizen schreibt er seine Reime. Geht Anthony Eden, wird Winston Churchill ersetzt? Die ganze Aufregung erweist sich schließlich nur als Rauschen im Blätterwald, denn die handelnden Personen der britischen Regierung bleiben auf ihren Posten.

Mit der Frage Wisst ihr’s noch? wendet sich Curt Bloch direkt an die Deutschen. Diese hätten sich von Adolf Hitler als „gottgesandtem“ Führer begeistern lassen und unter den Nationalsozialisten in einen wahren Freudenrausch gesteigert, hätten gejubelt und gelacht. Doch dass zur gleichen Zeit viele andere Völker weinten und man „so manches Glück zertreten“ habe, sei ausgeblendet worden. Voller Angst vor der Zukunft würden sich die Deutschen heute wünschen, sie wären Hitler nie begegnet.

Ça va bien …“ – auf Deutsch: „Es läuft gut …“ – ist Curt Blochs Überschrift zu den aktuellen Entwicklungen in Ungarn. Während dort die Lage Ende März 1944 in der Nazi-Presse noch als stabil bezeichnet wird, erleidet Budapest nur wenige Tage später heftige Luftangriffe der US-amerikanischen Airforce. Die Stadt muss evakuiert werden. „Jawohl“, schließt Bloch zynisch, „es läuft dort hervorragend.“

Mit vielen Zeitungsausschnitten kommentiert Curt Bloch die neue deutsche Sparsamkeit. Die Anzeigen machen deutlich, in welchen Alltagsbereichen sich die Menschen wegen des Krieges einzuschränken haben.