2. Jahrgang, Nr. 16

Zur Einführung

Während des Zweiten Weltkriegs gab es einige muslimische Einheiten, die in der Waffen-SS oder anderen Teilen der Wehrmacht dienten. Dazu zählten Waffen-Gebirgsdivisionen mit bosnischen und albanischen Freiwilligen. Curt Bloch spottet über die mohammedanische SS. Denn ihre Kämpfer würden von den Deutschen als „nicht rassenrein und nicht germanisch“ angesehen – sie seien lediglich „willkommenes Kanonenfutter“ und „zum Sterben gut genug“.

Die Soldaten am Atlantikwall – der großen deutschen Befestigungsanlage an der Atlantikküste – warten auf die alliierte Invasion und müssen sich dabei ihre freie Zeit vertreiben. So fertigen sie Bilder an, die in einer Ausstellung präsentiert werden. Doch Bloch weiß, dass diese geruhsame Zeit bald endet. „Denn bald kommt’s am Atlantikwall zum tödlichen Finale.“

Zwischen Lemberg und Odessa verläuft eine Eisenbahnstrecke, die für die Versorgung der Wehrmachtstruppen im Süden der Ukraine entscheidend ist. Zeitungsberichten zufolge geht der Kampf um diese „Lebensader“ verloren. Curt Bloch sagt voraus, dass den Deutschen nun weitere Territorialverluste drohen.

Weil viele Lebensmittel nicht mehr erhältlich sind, begnügen sich die Menschen in Deutschland und den besetzten Gebieten mit sogenannten Austauschstoffen. Zwei Beispiele für Tee oder Eier werden in Anzeigen aufgeführt, die Curt Bloch in sein Magazin geklebt hat. Dass man diese Produkte in der offiziellen Sprachregelung nicht ersetzt, sondern „austauscht“, hält Bloch für Schönfärberei. Wörter, die der Propaganda nicht passten, habe man verschwinden lassen. Dies beschränkt er nicht auf Nahrung: Auch die Wahrheit habe man durch Lüge ausgetauscht.

Mit dem Gedicht Abschied vom OWC beschließt Curt Bloch diese Ausgabe. Er ist deprimiert, weil er kein Ende seiner Gefangenschaft im Versteck sieht. Der Optimismus seines Unterwasser-Cabarets sei erloschen, es „fühlt nichts mehr für den Kampf“ – „die Luft ist raus.“ Deswegen will er keine Hefte mehr herausgeben. Er nimmt an, dass sein Publikum Verständnis für die Beendigung seiner Verlagsaktivitäten habe. Trotz dieser Ankündigung wird sieben Tage später bereits die nächste Ausgabe folgen, Bloch setzt seine Arbeit als Dichter im Widerstand noch ein Jahr fort – bis zur endgültigen Befreiung der Niederlande.