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Titelseite / Einführung Inhaltsverzeichnis

Voreilige Dispositionen

Im Juni 1941 zogen die rumänischen Truppen Seite an Seite mit den Deutschen erneut über den Pruth, und einige Wochen später wurden sowohl Bessarabien als auch die Bukowina von den Bolschewisten zurückerobert. Auch der Dnister wurde nun überquert, und die Rumänen beteiligten sich aktiv am Kampf. Im Oktober fiel Odessa, und in Absprache mit Deutschland wurde das Gebiet zwischen dem Dnister und dem Bug, einschließlich Odessa, am 19. Oktober 1941 in Rumänien eingegliedert. Daher verläuft die rumänische Ostgrenze auf den meisten Karten, die nach dieser Zeit erstellt wurden, ganz anders als auf den älteren Karten. – 5/4

Odessa wurde im Rahmen der geplanten Operationen geräumt.
In der Region Odessa sind unsere Truppen immer noch in heftige Abwehrkämpfe verwickelt. Die Stadt selbst wurde nach wochenlanger Vorbereitung und Zerstörung aller für den Krieg wichtigen Einrichtungen und nach Abschluss der Evakuierung aller Schiffe, Fahrzeuge und sonstigen Kriegsmaterialien im Rahmen der geplanten Operationen geräumt. – 11/4 1944

Antonescu sprach zum Führer
Gegen Russland tu ich mit
Und mein Land stell ich zu Ihrer
Verfügung, im gleichen Schritt

Ziehen rumänische Soldaten
Mit den Deutschen übern Pruth
Denn es ist nicht schwer zu raten,
Stalin ist doch bald kaputt.

Hitler sagte: Ein Gefallen
Ist bestimmt des anderen wert
Wenn Rumänien sich bei allen
Unternehmungen bewährt,

Wird sich Deutschland dankbar zeigen,
Helft ihr mit, ist’s euer Glück,
Denn von Russland kriegt zu eigen
Ihr dann ein gehörig Stück,

Und die tapferen Rumänen
Fochten für das Hakenkreuz
Und darum bot Adolf jenen
Kameraden dann bereits

Als des Sovjetreichs Sequester
Russlands Westukraine dar
Rumänien reicht bis zum Dnjestr
Und man fand es wunderbar.

Ja, es ging Rumänien besser,
Adolfs Kreuzzug schien geglückt
Und rumänisch ward Odessa,
Doch dann wurde es verzwickt.

Den Gewinn aus einundvierzig
Ist Rumänien wieder los,
Adolf Hitler distanziert sich
Die Enttäuschung ist recht groß.

Denn den Russenbärenschinken
Sah man schon als Eigentum,
Man sah neue Wohlfahrt winken
Doch der Spieß kehrte sich um.

Die Ukraine ist verloren
Und Odessa ist geräumt,
Und das Traumbild dieser Toren
Ist endgültig ausgeträumt

Und man zieht zurück in Eile
Und man lernt aus dieser Not:
Eh’ man Russlands Bär verteile
Schau man, ob er wirklich tot.

Transkription: Thilo von Debschitz