Die Krim in deutscher Hand bedeutet einen unschätzbaren Vorteil als Sprungbrett für eine Wende im Verlauf der Operationen im Osten. – 21/3 44
Nach der Räumung von Odessa durch die Deutschen ist die Position der rumänischen und deutschen Divisionen auf der Krim schwieriger geworden, und die rote Armeeführung hat dies genutzt, um eine große Offensive zu starten, bei der diesmal nicht nur auf der Halbinsel Kertsch, sondern auch auf der Landenge von Perekop und dem Brückenkopf von Sjiwass operiert wird. – 13/4 44
Wenn man Moskau glauben darf, ist die Eroberung der Krim durch die roten Truppen ein Kinderspiel. Laut den Berichten, die Stalin in die Welt schickt, bricht der Widerstand der deutschen Truppen sehr schnell zusammen, und die Besetzung der gesamten Halbinsel ist nur noch eine Kleinigkeit. In Berlin sagt man voraus, dass diese rote Erwartung enttäuscht werden wird, obwohl man zugeben muss, dass die Bedeutung der Halbinsel durch das Eintreffen der sowjetischen Truppen natürlich gesunken ist. – 15/4 44
Der schnelle Vormarsch der Roten hat kurzzeitig eine kritische Situation entstehen lassen, aber es gelang rechtzeitig, die deutsch-rumänischen Truppen um Sewastopol zu konzentrieren. Ob und wie lange Sewastopol gehalten werden wird, hängt von den strategischen Notwendigkeiten und Möglichkeiten ab. – 19-4-44
Es bleibt nun abzuwarten, ob es den Bolschewisten gelingen wird, Sewastopol in absehbarer Zeit zu erobern. Dies ist nicht ausgeschlossen, da niemand weiß, ob die deutsche Militärführung dem Besitz der Stadt noch einen gewissen Wert beimisst. – 9-5-44
Führerhauptquartier, 10. Mai (D.N.B.) – Das Oberkommando der Wehrmacht teilt mit: Im Rahmen unserer Rückzugsbewegungen wurden die Ruinen der Stadt Sewastopol geräumt. Die Berichte aus Tokio geben zu, dass der Verlust von Hollandia ein schwerer Rückschlag ist. Die Alliierten beherrschen nun zur See und in der Luft den Bismarck-Archipel. Darüber hinaus ist Hollandia ein sehr nützlicher Luftwaffenstützpunkt für Angriffe auf die Philippinen.
Zwischen Madang und Hollandia sind etwa 60.000 Japaner isoliert. Weiter östlich auf Neuguinea und im Bismarck-Archipel sind schätzungsweise 80.000 Japaner von der Übermacht der alliierten See- und Luftstreitkräfte abgeschnitten und unter Kontrolle. – 29-4-44Die amerikanische Flotte scheint alle Kräfte zu mobilisieren, um die Operationen im Pazifischen Ozean weiter zu entwickeln, wie auch aus dem Angriff auf Sabang hervorgeht. Japan wartet nur darauf, so sagt der Sprecher, dass der Feind, geblendet von den scheinbaren Anfangserfolgen, tiefer in die Falle läuft, die für ihn aufgestellt wurde. – 3-5-44
Vor der Sowjets Feuerrohren
Geht manch Bollwerk heut verloren,
Nun verlort ihr auch die Krim,
Die als Sprungbrett stand in Geltung
Wurde blitzkriegschnell geräumt,
Seelisch spürt ihr’ ne Erkältung
Mancher Traum ist ausgeträumt.
Nimmer werdet ihr Kaukasien
Und die Wolga wiedersehn
Eurem gelben Freund in Asien
Scheint es gleichfalls schlecht zu gehn.
Gleiche Brüder, gleiche Klappen,
Gleiche Pläne, gleiches Ziel
Und heut sind es gleiche Schlappen
Und das gleiche Trauerspiel.
Neu-Guinea, Kertsche Enge
Und nun auch Sebastopol
Überall gibt’s heute Senge
Und ihr fühlt euch nicht recht wohl.
Wer zuletzt lacht, lacht am besten,
Tröstet euch das DNB,
Doch zuletzt trifft euch im Westen
Sicher noch das größte Weh.
Ja im Westen und im Osten
Und im Norden und im Süd
Steht ihr heute noch auf Posten,
Doch mit ängstlichen Gemüt.
Denn die Aussicht ist sehr dunkel
Heut vom deutschen Aussichtsturm,
Ab und zu hört man Gemunkel
Über „Ruhe vor dem Sturm“.
Und die Nazis fasst ein Zittern
Und die Nazis fasst ein Graus
Vor den nahen Ungewittern,
Denn sie wissen, es ist aus.
Freudig klingt und ungebrochen
Naher Zukunft Hahnenschrei:
Hitlers Urteil ist gesprochen
Und die Welt wird wieder frei!
Transkription: Thilo von Debschitz