2. Jahrgang, Nr. 23, Seite 8
2. Jahrgang, Nr. 23, Seite 9

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Nazityrannie

(zur Umschlagmontage)

Tagtäglich fallen neue Tote
Fließt immer wieder neues Blut
Der Helden, die eurem Gebote
Noch widerstehn und eurer Wut.

Ihr haltet eine Welt in Schrecken,
Der Schrecken ist’s, der euch erhält
Und eurer Missetaten Flecken,
Die sind die Pfeiler eurer Welt.

Der Menschen Angst ist eure Stütze
Der Menschen Furcht ist euer Schild
Ihr macht das Zittern euch zunütze
Vor eurem graus’gen Götzenbild.

Und niemals darf die Furcht erlahmen,
Nein, ständig haltet ihr sie wach,
Ihr schändetet den deutschen Namen,
Ja, Deutschland wurde nach und nach

In aller Welt das Land des Bösen,
Der Grausamkeit, der Tyrannei,
Die Welt sah euer deutsches Wesen,
Sie sah es und vergisst es nie.

Ihr habt die Menschen aufgetrieben,
Ihr habt die Menschen aufgescheucht,
Hier, da und dort, hüben und drüben
Und doch nicht euer Ziel erreicht.

Ihr habt gemartert und erschossen
Ihr habt gefoltert und gequält,
Ihr habt das Blut der Welt vergossen,
Für’s Hirngespinst, das euch beseelt.

Ein Rattenschwanz von Raub und Morden
Von Grausamkeit und Barbarei
Ist bei euch Staatsbetrieb geworden,
Die Mörder wurden Polizei.

Wenn Menschen für die Freiheit stritten
Jagt man sie wie Verbrecher auf
Und dann haben sie ausgelitten,
Denn dann spricht euer Flintenlauf.

Er spricht die neue deutsche Sprache,
Die eurer Nazidespotie
Und doch entgeht ihr nicht der Rache,
Nein, die erreicht euch irgendwie.

Es ist als ob von Blut gerötet
Die Erde zu euch Mördern spricht:
Ob ihr die Freiheitskämpfer tötet,
Ihr tötet doch die Freiheit nicht.

Transkription: Thilo von Debschitz