15.8.1944, 2. Jahrgang, Nr. 37, Seite 2
15.8.1944, 2. Jahrgang, Nr. 37, Seite 3

Titelseite / Einführung

Auch wenn ich es selbst sage …

Es war sehr gefährlich.
Stundenlang unter Wasser und dennoch quicklebendig. Von dieser Kunst verstand etwas.

Noch heute sprechen sie
Von Drebbels kühnen Unternehmungen,
Und doch finde ich heutzutage
Seine Unterwassertricks

Keine besondere Leistung mehr,
Ich finde es nicht bemerkenswert,
Und finde, dass ich schon seit längerem
Mich selbst bewundere.

Cornelis Drebbel in seiner Zeit
Blieb Stunden unter Wasser,
Und von Cornelis Heldentat
Berichtet man Jahrhunderte später.

Aber wenn ich es genau betrachte,
Was der Freund Cornelis
Gewagtes und Gewaltiges getan hat,
Finde ich, dass es nicht viel ist.

Denn er blieb damals unter Wasser
Nur wenige Stunden,
Dagegen habe ich schon fast zwei Jahre
Gewusst zu verschwinden.

Schließlich sagte ich dann: Natürlich
Fällt mir das Tauchen leichter,
Drebbel war unterwasserdicht,
Doch ich bin ein –
Unterwasserdichter.

Lektorat: Kurt Gerhard Funke