2. Jahrgang, Nr. 4

Zur Einführung

Das Gedicht „Es scheint so unwichtig“ benannte Curt Bloch nach einer gleichnamigen Radiosendung aus der Reihe „Brennende Fragen“ des Senders Hilversum 1. Bloch wirft den Deutschen vor, auf die vielen Toten, auf die verwüsteten Territorien und selbst auf die schlechten Nachrichten aus Frankreich und Russland mit völliger Gleichgültigkeit zu reagieren. Oder mit Optimismus und Lügen, die ihnen ohnehin keiner mehr glaubt.

Für den Beitrag Alte Zeitungen stellte Curt Bloch seine Reime und elf Zeitungsausschnitte wie in einem Dialog gegenüber. Er schaut sich alte Pressemeldungen an und stellt fest, dass genau das eingetroffen ist, was angeblich nie eintreffen würde – und umgekehrt. Trotz der endlosen Lügen will sich Bloch nicht geschlagen geben: Wir „nutzen unseren Verstand und suchen nach der Wahrheit“. In den alten Zeitungen fand er sie vermutlich eher zwischen als in den Zeilen.

Der Aufmacher für das Gedicht Die drei Mönche ist ein Zeitungsartikel über das Verbot der katholischen Kirche, politischen Flüchtlingen in Klöstern Zuflucht zu gewähren. Bloch malt sich genüsslich aus, wie „die drei Nazi-Götter“ Hitler, Göring und Goebbels als Mönche in einem Kloster untertauchen wollen. Bleich vor Angst bitten sie um politisches Asyl, einer träumt sogar von einem „Job als Abt“. Doch wegen des päpstlichen Verbots finden sie in kirchlichen Mauern keinen Schutz.