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Titelseite / Einführung Inhaltsverzeichnis

„Ich wünscht’, dass ich ein Fakir wär.“

Ich wünscht’, das ich ein Fakir wär,
Dann wär ich sicher froh
In dieser Kriegszeit
Wie sehr mich die Gestapo sucht,
Sie fände mich nicht, sie würde getäuscht,
Durch Zauberei in die Irre geführt.

Ich täte, wenn ich ein Fakir wär,
Hocus pocus pilatus pas
Und würde einfach zu Luft
Ätherisch bin ich aufgelöst,
Was mich nur wenig Mühe kostet
Und die Gestapo seufzt.

Als Fakir wäre ich für sie
Vollkommen weg und unsichtbar
Wie sehr sie auch nach mir sucht,
Ich führte sie an der Nase herum
Sie findet mich nicht, sie findet mich nicht,
Denn ich bin aufgelöst.

Sie sucht und schnüffelt überall
Und findet mich nicht und das ist klasse,
Lächelnd sehe ich zu
Die Gestapo sucht da, sucht hier
Und findet mich nicht, ich bin ein Fakir,
Sie sucht sich dumm und dämlich.

Sie schaut sorgfältig umher,
Ich weiß genau, wenn sie mich finden würde,
Dann käme ich unters Messer,
Es ist für mich eine Freude,
Denn die Gestapo sucht sich verrückt
Und hat dennoch keinen Erfolg.

Schließlich habe ich genug
Von all dem Suchen und Mühen,
Dann kommt ein neuer Trick,
Ich sage zu einem Freund: Hör mal, Kumpel,
Ich nehme meinen Kriegswinterschlaf
Und halte die Moffen zum Besten.

Hermetisch schließe ich meine Augen
Mein Körper wird starr und schwer
Er legt mich in einen Sarg
Und gräbt dann ein Loch im Garten
Und dort halte ich, das ist doch was!,
Meine Kriegswinterruhe

Und wenn der Krieg vorbei ist
Und die Niederlande wieder frei
Dann komme ich zutage.

Leider bin ich kein Fakir,
Dass ich es nicht bin, macht mich traurig
Und ist ein schweres Los.

Lektorat: Sylvia Stawski, Ernst Sittig