Unter dem Motto „Europa gewinnt“ fand in einer Berliner Rüstungsfabrik eine große Versammlung von deutschen und ausländischen Arbeitern statt. [Abbildung:] Während der Ansprache des Gaupropagandaleiters Vogt, die von den Arbeitern aufmerksam verfolgt wurde. – 25/1 44
BERLIN, 13. Januar (DNB)
Das 20. Jahrhundert steht im Zeichen der neuen Ordnung der Kontinente, schreibt Reichsminister Dr. Goebbels in der jüngsten Ausgabe von „Das Reich“. Der Krieg, sagt er, ist kein Beweis gegen diese These, sondern scheint sie vielmehr überall zu bestätigen. Es kann kaum ernsthaft bestritten werden, dass Europa in seiner derzeitigen bunten Vielfalt und politischen Aufteilung für den Rest der zu festen wirtschaftlichen Einheiten zusammengeschlossenen Kontinente jegliche Möglichkeit des Wettbewerbs verloren hat. Das Deutsche Reich kann daher in seinem Kampf um das Überleben unseres Teils der Welt wahrhaftig als die vorherrschende europäische Macht bezeichnet werden. Würden wir diesen Kampf aufgeben oder gar verlieren, wäre das Schicksal Europas damit besiegelt. Es geht in diesem Krieg also um mehr als nur den Anspruch auf eine europäische Überlegenheit seitens der großen Weltmächte. Es geht darum, ob Europa und in gleicher Weise Asien, für dessen kontinentales Leben Japan denselben Kampf führt, mit Amerika oder Afrika gleichgestellt werden. Danach sprach Herr J.G. ter Horst als eines der ältesten Mitglieder des Personals. Wir dürfen dankbar sein, sagte er, dass unsere ehemaligen Firmeninhaber so lange verschont geblieben sind und das gesamte Wachstum des Unternehmens miterleben konnten, was der Fabrik sehr zugutegekommen ist. Herr Harry ter Kuile hat das 50-jährige Bestehen des Unternehmens noch miterlebt; das war am 1. Januar dieses Jahres. Vor einem halben Jahrhundert war das Leben gut, erklärte dieser Redner, damals gab es etwas zu erreichen, überall gab es Perspektiven. – 17/1 44Diese Plutokraten finden natürlich die Zeit von vor etwa fünfzig Jahren noch schöner; damals war das Leben sehr gut, und sie hatten damals Perspektiven, das ist sicher! Sie wollen diese Zeit zurückhaben, und sie würden diese Zeit zurückbekommen, wenn ihre Freunde aus London und Washington den Krieg gewinnen würden! Deshalb sind sie so heftig gegen den Nationalsozialismus. Die Arbeiter hingegen können inzwischen wissen, wer ihre Freunde und wer ihre Feinde sind! – 17/1 44
Und sie stehlen gegenseitig
Überall das Material
Mit Ideen voneinander
Geben sie an und prahlen
Diese Geistesgrößen,
Es ist amüsant zu sehen,
Nehmen oft ihre Ideen
Aus den Arbeiten von …. Lenin
Und sie geben sich sehr sozialistisch,
Aber es gibt einen großen Unterschied,
Lenin war idealistisch,
Während Göbbels das nicht will.
Was er als sein Ziel darstellt,
Ist nur Betrug und Täuschung,
Doktor Göbbels lügt ausgezeichnet,
Mancher Mof glaubt es immer noch.
Früher wollte man nur kämpfen
Für das Wohl des deutschen Volkes,
Jetzt macht man sich nach seinen Aussagen
Zum Sprecher ganz Europas.
Paneuropäische Gedanken
Hat man gehört und verspottet,
Nun nutzt man fremde Kräfte
Und hat zu Tage gebracht
Coudenhoves alte Träume
Von der Einheitsmacht Europas,
Göbbels übernimmt sie ohne Zögern,
Und wer ihn so sieht, der lacht.
Paneuropa ist ihr Streben,
Paneuropa ist ihr Kampf,
Deutschland hat dafür sein Leben
Und sein ganzes Dasein gewidmet.
Es geschieht nicht aus Egoismus,
Dass man die Länder besetzt,
Nein, der „deutsche Sozialismus“
Setzt sich für das Lebensrecht
Aller Europäer ein
Und für europäisches Interesse,
Folgt ruhig den deutschen Fahnen
Und fürchtet euch nicht weiter
Und so stiehlt man die Ideen,
Überall, wo man sie findet,
Bei den NSB-Pygmäen
Ist man Göbbels Geisteskind.
Ja, man kann es gut begreifen
Und man kann es gut verstehen,
Geistige Armut bedrängt sie,
Überall holen sie her
Fremde Bilder, fremde Worte,
Sogar aus einer Trauerrede,
Worte, die sie gestern hörten,
Stehlen sie, es kümmert sie nicht,
Arbeiten daran, sie zu einem Stück zu machen,
Und so gelingt die Arbeit gut,
Und dieser kleine Gaunertrick
Kennzeichnet die ganze NSB.
Nichts und nichts ist von ihnen selbst
Nicht ihr geistiges Eigentum
Gestern erst erworben,
Heute steht es schwarz auf weiß
Als ob diese Annexion
Immer ihnen gehört hätte
Auch die NSBler-Nazis
Leben von Diebstahl, leben von Mord.
Lektorat: Kurt Gerhard Funke
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