10.2.1945, 3. Jahrgang, Nr. 6, Seite 10
10.2.1945, 3. Jahrgang, Nr. 6, Seite 11

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Vorsichtsmaßnahme

Tannenberg-Denkmal von Deutschen zerstört.
Wie aus dem deutschen Wehrmachtsbericht vom Dienstag hervorgeht, konnten die Sowjets in das Gebiet von Allenstein-Hohenstein vordringen. In diesem Zusammenhang wurde das bekannte Tannenberg-Denkmal, das an die großen Siege über die Russen im vorigen Weltkrieg erinnert, von den deutschen Truppen gesprengt. Die sterblichen Überreste von Marschall von Hindenburg und seiner Ehefrau sowie die Fahnen der deutschen Regimente wurden zuvor in Sicherheit gebracht. Sobald das Gebiet wieder befreit ist, wird das Denkmal an derselben Stelle wieder aufgebaut. – 24-1-45

Das DNB gibt nun bekannt
Das Siegesmonument
Bei Tannenberg existiert nicht mehr,
Wir wollten nicht, dass es in die
Hände des russischen Bären fiel.

Und jede deutsche Naziseele
Ist froh: Es ist noch nicht so schlimm,
Der Russe hat jetzt wohl Tannenberg,
Aber das prächtige Siegesgebäude
Kriegt er nicht in seine Bärenklaue.

Das Denkmal ist recht kaputt
Und Hindenburgs Überreste
Wurden zeitig nach Berlin gebracht,
Das gibt uns Freude, gibt uns Kraft.

Die Fahnen sind in Sicherheit,
Sobald Tannenberg später befreit ist,
Wird das Gebäude wieder aufgebaut
Und alles andere kümmert uns wenig.

Lese ich die Nachricht des DNB,
Denke ich bei mir selbst, hey,
Sie haben also Hindenburg weggeholt,
Das finde ich clever, ja, ich sage:

Wenn Hindenburg noch in diesem Grab liegen würde,
Wäre er sicher erstaunt,
Wie weit Adolf es gebracht hat,
Nein, Hindenburg hätte nicht erwartet,
Dass er den Russen zu Gast bekommt,
Aber Hitler hat die Angelegenheit geklärt.

Freund Hindenburg ging auf einen Transport,
Ging nach Berlin, und so wird verhindert,
Dass sich der alte Held
Mittlerweile empört und bestürzt
Über die Entwicklung an der Ostfront
Bei Tannenberg im Grabe umdreht.

Lektorat: Sabine Bockting