18.7.1944, Spezialausgabe Juli 1944, Seite 8
18.7.1944, Spezialausgabe Juli 1944, Seite 9
18.7.1944, Spezialausgabe Juli 1944, Seite 10

Titelseite / Einführung Inhaltsverzeichnis

Kleine Replik an XXX

Jedoch für diejenigen, die süchtig nach ihrem unheilbaren „kolonialen Warenkomplex“ sind und weiterhin auf die Nikolausboote von Churchill und Roosevelt warten, an sie seien Multatulis Worte gerichtet: „Erstickt am Kaffee und verschwindet!“ – XXX am 7-7-44 in Tw. Nwsbl.“

Multatulis „Erstickt im Kaffee und verschwindet!“ (siehe unser Blatt von gestern) variierend, würden wir J.O. hinzufügen: „Verschluck dich an einem Karbonadeknochen und verschwinde!“ – XXX am 8-7-44 in Tw. Nwsbl.

NSBler-Zeitungskuli,
Du zitierst „Multatuli“,
Du erschreckst mich wirklich.
Ich soll am Kaffee ersticken?!

Das ist nicht nett von dir, van Nierop.
Und als Antwort darauf gebe ich:
Sag mir mal, wie das geht,
Denn es gibt nur – Ersatz.

Es blieben nur ,
Mit dem Tee, da lief es dito,
Milch und Butter, Speck und Kohlen,
Alles von dem Mof gestohlen,

Die Niederlande müssen hungern,
Das sind Hitlers neue Zeiten,
Alles knapp und zugleich teuer,
Und du mit Ausreden von „Kultur“.

Ihr als kulturelle Träger?!
Niemals gab es etwas Niederes,
Mord und Raub und Barbarismus,
Das sind die Taten des Faschismus,

Wirklich, ein Schweinekotelett
Richtet viel weniger Schaden an.
Ich sage auch: Hätten wir es doch,
Wirklich, van Stierkop, verlass dich drauf!

Nein, wir haben kein Bedürfnis
Nach „Kultur“ von deinem Gesindel,
Du hast sicher nichts zu klagen,
Doch das Volk mit leeren Mägen

Möchte erst etwas von Kultur wissen,
Wenn das Volk etwas zu essen bekommt,
Doch es wünscht dir, wie mir scheint:
ERTRINKE SCHNELL IN DEINER TINTE!!

DARAUF ERHIELT ICH FOLGENDE ANTWORT VON XXX / Tw. Nsbl. 7-7-44

Cor Beek, Almelo. – Meine Komplimente für dein flottes und amüsantes Gedicht! Was für ein Jammer, dass du solche banalen Ansichten vertrittst, sonst würde ich dich gerne als Gelegenheitsdichter in den Kreis meiner Mitarbeiter aufnehmen. – Tw. Nwsbl. 17-7 44

NATÜRLICH BIN ICH JETZT ZUTIEFST BETRÜBT.

Lektorat: Sylvia Stawski, Ernst Sittig, Gerhard Funke