Hallo, Yvonne,
Auf mehr als tausend Straßen
Versuch ich in Gedanken dich zu fassen.
Ich weiß nicht, wie es dir jetzt geht,
Und frag mich, bist du noch am Leben,
Ein Opfer, das die Welt nicht mehr versteht,
Bist du dem Schicksal preisgegeben,
Musst leiden nun von früh bis spät.
Ich würde dir gern helfen, aber von
Hier kann ich’s nicht,
Hallo, Yvonne!
Hallo, Yvonne,
Dein Bruder spricht hier aus der Ferne,
Ein Gruß an dich und auch an Mutter gerne,
Ich denk so oft an euch zwei Leut,
Und flüsterte dir gern in deine Ohren:
Ich weiß, zur Zeit ist alles ohne Freud,
Doch gib das Spiel noch nicht verloren,
Ich weiß gewiss und schwör es unter Eid,
Für uns scheint wieder eines Tags die Sonn,
Gib noch nicht auf,
Hallo, Yvonne!
Hallo, Yvonne,
Nur Mut und lass Vertrauen walten,
Versuch um jeden Preis, am Leben dich zu halten,
Das andre kommt von ganz allein!
Lass nicht die Zuversicht dir rauben,
Und immerfort gesagt dir sein:
Du darfst an eine bessre Zukunft glauben,
Auch wenn die Lage momentan gemein.
Zuschanden wird, was Hitlers Hirn ersonn,
Noch kurz Geduld,
Hallo, Yvonne!
Hallo, Yvonne,
Du arme, unglückliche Schwester.
Ich drück dich heute umso fester,
Und zum Geburtstag mein Geschenk:
Ein guter Stern wird uns vor Leid bewahren,
Du weißt ja, dass ich immer an dich denk
und all den Kummer wollte dir ersparen,
Ich seh dich in Gedanken und bedenk,
Wie traurig, dass nicht klappte, was ich sponn,
Vielleicht wird’s gut,
Hallo, Yvonne!
Literarische Übersetzung: Gerd Busse
Mit freundlicher Genehmigung der Aufbau Verlage GmbH & Co. KG, Berlin; die Arbeit der Übersetzer wurde gefördert von der niederländischen Stiftung für Literatur.