Heute lese ich in der Zeitung:
Maastricht ging für sie verloren,
Erste Stadt in den Niederlanden,
Der die Freiheit zuteil wurde.
Ja, ich sehe schon in meinem Geist
In Maastricht die Flaggen wehen
Und höre das Befreiungsfest,
Sehe die Freude des Feierns lodern.
Maastricht geräumt.
Führerhauptquartier, 15. Sept. (D.N.B.) Das Oberkommando der Wehrmacht teilt mit:
Am Albert-Kanal und am Maas-Schelde-Kanal wurden die feindlichen Brückenköpfe durch erfolgreiche Gegenangriffe unserer Truppen weiter verkleinert. Zwischen Maastricht und Aachen setzen die Amerikaner ihren großen Angriff fort, der von starken Panzereinheiten unterstützt wird. Maastricht ging verloren.
Und ich grüße das befreite Maastricht,
Laut DNB-Nachricht
Von den Nazis preisgegeben,
Fühlt man sich dort bereits erhoben
Jenseits des deutschen Nazi-Gesetzes
Von Unterdrückung und Vergewaltigung,
Frei vom Gestapo-Netz
Und der Menschenrechtsverachtung.
Und wer im Versteck war,
Kann sich jetzt wieder frei bewegen,
Arische und nicht-arische Rasse
Finden es beide ein Segen.
Jahrelang war man geknechtet
Von den Moffen-Armeehorden,
Und bekam Freiheit wieder und Recht,
Und fühlte sich wieder wie ein Mensch.
Denn der Druck ist jetzt
Von den Maastrichtern gewichen,
Man fühlt Freude und Glück,
Zum ersten Mal nach vielen Jahren.
Ja, man fühlt sich wirklich erleichtert,
Alle Moffen sind verschwunden,
Denn bei Maastricht packten sie
Schnell ihre Sachen vor den Yankees.
Obwohl ich in Enschede bin,
Fühle ich mich nicht verärgert,
Denn ich denke fröhlich und zufrieden,
Dass wir bald folgen werden.
Lektorat: Sylvia Stawski, Ernst Sittig
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