1. Jahrgang, Nr. 11, Seite 4
1. Jahrgang, Nr. 11, Seite 5

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In memoriam A.M. de Jong

Sie haben Land und Leute an den Mof verraten,
Stets den Feind zur Grausamkeit angespornt,
Sie schreiben und sprechen von Mordkampagne,
Und begehen selbst täglich Massenmord.

Ein kleiner nüchterner Bericht stand gestern in der Zeitung,
Denn alle Zeitungen in diesem Land stehen unter ihrer Macht:
„A. M. de Jong, der Schriftsteller, plötzlich verstorben.“
Er wurde ermordet! habe ich gleich gedacht.

Geister, die Freiheit lieben, können sie nicht dulden,
A. M. de Jong war ein solch freiheitsliebender Geist.
Der offizielle deutsche Henker, er konnte nichts finden.
So arbeitet für ihn das Verräter-Biest.

Ich grüße dich, großer Autor von dem „Frank van Wezel“,
Der Mann, der dieses Buch schrieb, erlangte Unsterblichkeit.
Er gehört für immer zur literarischen Garde,
Die für Recht und Freiheit kämpft.

Ein edler Mann starb, der das Schöne zu schätzen wusste,
Man hat eine schöne, dichterische Seele ermordet.
Und dies nur, weil es einer Gruppe niederträchtiger Schurken
Gefiel, dein Lebenslicht auslöschen.

Still neige ich nun mein Haupt in freundlichem Gedenken,
Ich sende Ihnen einen Abschiedsgruß, A.M. de Jong,
Traurig bin ich gestimmt, dass Sie den Tag der Freiheit,
Für den Ihr Herz sang, nicht erleben durften.

Lektorat: Marinus Pütz, Sylvia Stawski, Ernst Sittig