8.7.1944, 2. Jahrgang, Nr. 30, Seite 9
8.7.1944, 2. Jahrgang, Nr. 30, Seite 10

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Voreilig

Ich habe damals gesagt, so Mussert, dass wenn man etwas für dieses Volk tut, wird man angegriffen oder ermordet. Wir haben dies gesehen bei Willem von Oranien, den Brüdern de Witt und de Ruyter. Es ist also normal, dass wir jetzt angegriffen werden. – 22-6-4

Ja, wir haben schwer zu tragen,
Nein, wir haben es nicht leicht,
Hört man „FÜHRER“ Mussert klagen,
Empört und verärgert.

Niemand will mehr etwas von uns wissen,
Alle gucken uns schief an,
Aber dieses Volk hat seinen Propheten
Immer Unrecht angetan.

Immer hat es seine besten Söhne
Gemein angegriffen und niederträchtig ermordet
Und wenn sie uns heute verhöhnen,
Werden wir nur angespornt.

Nein, keine Frage, dass ich
Jetzt den Dienst am Volk in Not verweigere,
Hat man nicht auch Wilhelm den Schweiger,
Ebenfalls zu seiner Zeit getötet.

Auch wenn so mancher Kauz
Arg abfällig denkt, dass ich schlecht bin,
Auch Admiral de Ruyter
Wurde einst die Ehre verwehrt.

Und man brachte die beiden de Witts
In Den Haag ums Leben,
Aber dabei hat man es nicht belassen,
Hoch angesehen sind sie heute.

Will man uns heute nicht ehren,
Sei das Bewusstsein uns zum Trost,
Später wird man uns schätzen,
Lese ich das, rufe ich nur: Prost!

Antoon ist nicht sehr bescheiden,
Stellt sich also in eine Reihe,
Er plant dreist, Teil der niederländischen
Heldengalerie zu werden.

Er wartet nicht, bis die Geschichte
Ihm eines Tages seinen Platz zuweist,
Er rühmt und ehrt sich selbst,
Während er noch lebt.

Und er ist damit nicht sparsam,
Sondern sehr großzügig, wie es mir scheint,
Und ich finde es etwas voreilig,
Denn sein Eigenlob, das stinkt.

Lektorat: Elke Eikmeier