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Die drei Mönche

Keine Flüchtlinge in Klöstern
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Das höchste kirchliche Gericht für Ordensmitglieder hat laut Radio Rom eine Verordnung erlassen, die allen Oberen von Klöstern auf der ganzen Welt streng verbietet, Personen, insbesondere Laien, die nicht zu dem betreffenden Orden gehören, in ihrer klösterlichen Gemeinschaft aufzunehmen, ohne zuvor die Erlaubnis der höchsten kirchlichen Autorität erhalten zu haben. Hinsichtlich der Gewährung von Unterkunft für politische Flüchtlinge behält sich der Heilige Stuhl die Entscheidung in letzter Instanz vor. Die Klosteroberen sind persönlich für die Einhaltung dieser Vorschriften vor dem Papst verantwortlich.

Und Adolf sprach: Wie kann ich
Untertauchen?
Ich melde mich als Mönch
Bald in einem Kloster an.

Vorbei ist es mit meinem Ruhm,
Mein Nimbus ist zerrissen,
In der Geschichte ist das
Schon öfter passiert.

Denn auch der fünfte Karl
Wurde vom Thron verbannt,
Verließ das weltliche Treiben
Und wurde Klosterdiener.

Also gut, ich werde mich verstecken
In einer Klosterzelle,
Werde das Hakenkreuz schnell
Gegen ein anderes Kreuz tauschen.

Auch ich muss bald gehen,
Damit sie mich nicht entdecken,
Sagte ängstlich, kreidebleich,
Göring, der Reichsmarschall.

Aber hinter Klostermauern
Langweile ich mich enorm,
Wie werde ich es bereuen,
Dort ohne Uniform.

Ich finde es viel zu armselig,
Ein gewöhnliches Gewand,
Daher kam Freund Göring
Sehr bald auf einen Gedanken.

Um mehr als ein Mönch zu sein,
Hat er uns fröhlich verkündet:
Jetzt bekomme ich ein prächtiges Gewand,
Ich habe einen Job als Abt.

Ich bin dafür geboren,
Ich bin dafür gemacht,
Auch wenn der Krieg verloren ist,
Das lässt mich jetzt eiskalt.

Schließlich hat
Herr Göbbels auch behauptet,
Es sei sicherlich am besten,
Sich zu distanzieren.

Aber dieses Miststück fragte sich:
Wenn ich Eremit werde,
Werde ich dann Laienbruder
Oder werde ich Jesuit?

Aber die drei Nazi-Götter
Sitzen heute voller Bedauern,
Der Zugang ist verboten
Durch Seine Heiligkeit.

Lektorat: Sylvia Stawski, Ernst Sittig