Berlins Schutz vor Luftangriffen
Der A.N.P.-Korrespondent sucht vergeblich nach Schäden
Daher haben wir die deutsche Hauptstadt in alle Richtungen durchquert und nach möglichen Luftangriffen gesucht. Wir haben diese Suche besonders gründlich durchgeführt, da damit auch eine Untersuchung eines Wohnungsanwesens verbunden war: Aufgrund des enormen Zustroms von Fremden herrscht große Wohnungsnot. Nun, wir haben bisher noch keine Schäden entdeckt, abgesehen von den früher gemeldeten Bränden in der Staatsoper und der Bibliothek, deren Spuren bald verschwunden sein werden. Wie dem auch sei, man kann getrost annehmen, dass Berlin die am besten verteidigte Stadt gegen Luftangriffe ist, dahingehende Versuche sind bislang völlig gescheitert. Die Metropole hat im Verhältnis weniger unter englischen oder anderen Bomben gelitten als zum Beispiel Den Haag. – 5-9-41
Terrorangriff auf Berlin. 29/1 44
Britische Terrorflugzeuge haben gestern Abend die für sie günstigen Wetterbedingungen genutzt, um einen neuen Terrorangriff auf die deutsche Hauptstadt zu starten. Bei tief hängender, geschlossener Wolkendecke flogen zahlreiche feindliche Flugzeuge über dem Gebiet von Groß-Berlin und warfen Minen, Spreng-, Brand- und Phosphorbomben auf verschiedene Teile der Stadt ab. Es entstanden Schäden, hauptsächlich in den dicht besiedelten Wohnvierteln und an Kulturdenkmälern. Die Bevölkerung erlitt Verluste.
12 Terrorangriffe im Januar.
Im Luftkrieg um Deutschland brachte der Monat Januar zwölf Terrorangriffe auf Deutschland. Berlin wurde viermal angegriffen. – 29-1-44
Neuer Terrorangriff auf Berlin.
In den frühen Morgenstunden des 29. Januar setzten britische Terrorflugzeuge ihre schweren Angriffe auf die deutsche Hauptstadt fort. Zahlreiche feindliche Flugzeuge warfen unter dem Schutz von Wolken eine große Anzahl von Minen, Spreng-, Brand- und Phosphorbomben ab. In verschiedenen Teilen der Stadt entstanden Schäden. Erneut wurden hauptsächlich Wohnviertel, Kirchen, Krankenhäuser und Kulturdenkmäler getroffen. Die Bevölkerung erlitt Verluste. – 31-1-44
Am Sonntagabend griffen die britischen Terrorbomber weite Gebiete der deutschen Hauptstadt an, wobei schwere Schäden in Wohnvierteln, Kulturdenkmälern, sozialen Einrichtungen und öffentlichen Gebäuden entstanden. Die Bevölkerung erlitt Verluste. – 1/2 44
Dem Korrespondenten des ANP
Ging es in Berlin gewaltig gut,
Denn dieser Zeuge hat berichtet:
Ich habe keinen Schaden festgestellt.
Auch wenn London den Schaden als schwer bezeichnet,
Stelle ich fest: Es ist nicht wahr.
Die Reuters-Meldung wird verhöhnt,
Denn in Berlin ist nichts kaputt.
Nein, hier ist alles ganz und intakt,
Und man las es in der „Telegraaf“
Und in der „Rotterdammer“
Und alle fanden es einen Jammer.
Seither sind mehr als zwei Jahre vergangen,
Berlin wird nun schwer heimgesucht,
Fast täglich kommt die RAF
Und arbeitet treu und pflichtbewusst.
Sie streut Bomben mit großzügiger Hand
Und sät Verwüstung und sät Brand,
Menschen und Häuser gehen zugrunde,
Die Reichshauptstadt geht zum Teufel.
Ein großer Teil liegt bereits flach,
So liest man es im „Handelsblad“
Und in der „Rotterdammer“
Und kein Mensch hält das für einen Jammer.
Der Korrespondent des ANP,
Dem ging es in Berlin nicht gut,
Damals hat er ein Haus gemietet,
Das die RAF in Schutt und Asche legte.
Sein Hausrat ist schwer beeinträchtigt
Und auch seine ANP-Nachricht,
Er krähte damals zu früh,
Und bereut es nun genug.
Er ist von seinem Wahn entzaubert,
Sein ganzes Hab und Gut zum Teufel,
Beinahe wäre er selbst zum Opfer geworden,
Er packte gern seinen Koffer.
Vor zwei Jahren suchte er nach Schäden
In Berlin und in Mofrika,
Da fand er alles unversehrt und intakt,
Aber heute wird es ihm zuviel,
Denn wo er geht und wo er steht,
Sieht er ungeheure Verwüstung,
Liest man nun, was er schrieb,
Kam England wirklich in Schwung.
Er hat etwas zu früh gespottet,
Denn Hitler-Deutschland geht zugrunde,
Was sie auch heute schreiben,
Es wird nicht lange so bleiben.
Man lügt immer noch durch das DNB,
Man lügt auch durch die ANP,
Man lügt im Radio und in der Zeitung,
Niemand glaubt es in den Niederlanden,
Zwischen den Zeilen stellt man fest,
Sie stecken hier und da in Schwierigkeiten,
Man sieht, wie die deutsche Armee zurückweicht,
Die sowjetische Grenze ist bereits erreicht.
Und auch am Atlantikwall
Fragt man sich, was noch geschehen wird,
Ich werde die Antwort geben:
Die Moffen werden bald vertrieben.
Lektorat: Elke Eikmeier
Ihnen ist ein Fehler bei dieser Transkription oder Übersetzung aufgefallen, und Sie möchten uns eine korrigierte Fassung zusenden? Oder Sie haben eine lyrische Übersetzung erarbeitet, die Reim und Rhythmus des Originals aufgreift? Dann senden Sie uns gerne Ihre Version zu. Wir freuen uns bei diesem Erinnerungsprojekt über ehrenamtliche Unterstützung, die eingegangenen Nachrichten überprüfen wir regelmäßig.