Erbitterter Kampf um die Bahnstrecke Lemberg-Odessa.
Die Brennpunkte des Kampfes sind Swenigorodka, wo die Bolschewisten bisher mit wenig Erfolg angegriffen haben, und Sjepetowka, wo die sich über eine immer breitere Front ausbreitenden Kämpfe zweifellos am bedeutsamsten sind. Hier wird ein erbitterter Kampf um die Bahnstrecke geführt, die Lemberg mit Odessa verbindet und gleichsam die Lebensader der deutschen Heeresgruppe Süd bildet. Von deutscher Seite wird nicht verschwiegen, dass der Gegner bei seinem ersten Angriff Gelände gewinnen konnte. Da die Kämpfe jedoch noch in vollem Gange sind und von Tag zu Tag, ja von Stunde zu Stunde an Intensität zunehmen, ist die Frage, ob es der Roten Armee gelingen wird, ihr erstes Ziel zu erreichen: die dauerhafte Unterbrechung der Bahnverbindung Lemberg-Odessa, keineswegs beantwortet. – 8-3-44
Die aus Sjepetofka vorrückenden Roten Truppen haben dabei die wichtige Bahnstrecke Odessa-Lemberg unterbrochen. Weitere Distanzierungsaktionen sind im südlichen Sektor im Gange, von denen noch nicht gesagt werden kann, wo sie enden werden. – 18-3-44
Zwischen Lemberg und Odessa
Setzte man die Kehl’ aufs Messer
Eurer Heeresgruppe Süd
Und im Herzen und Gemüt
Seid ihr trist und seid ihr traurig
Denn die Lage ist sehr schaurig
Man verlor die Eisenbahn
Und darum ist der Elan
Und die Hoffnung euch geschwunden,
Dass die Südfront kann gesunden,
Ja, man schnitt ihr schnipp und schnapp
Nun den Lebensfaden ab.
Über Lemberg und Odessa
Fliegen eurer Tränen Wässer,
Eurer Hoffnung kurzer Wahn
Hing an dieser Eisenbahn
Dies war Lemberg und Odessa,
Und woanders geht’s nicht besser,
Denn Witebsk und Tarnopol
Folgen binnen kurzem wohl
Und ich möchte darauf wetten,
Auch mit Litauern und Letten
Ist es nun sehr bald soweit,
Dass man sie vom Joch befreit,
Ob’s auch Göbbels bang verschweige
Fühlt man doch, es geht zur Neige
Schnell mit Adolfs Macht und Ruhm
Und mit dem Barbarentum.
Und ob Laie, ob Professor
Sieht man’s: Lemberg und Odessa
Ist nun futsch und ist nun hin
Und das ist erst der Beginn …
Transkription: Thilo von Debschitz