Die Zeit, sie läuft, die Zeit sie rennt,
Und wieder geht ein Jahr zu End
Und noch kam’s nicht zum Frieden,
Das Jahr verlief, das Jahr verrann,
Das Schicksal seine Fäden spann,
Der Krieg ward nicht entschieden.
Das alte Jahr enttäuschte oft
Die Freiheit hatten wir erhofft
Und sie ist nicht gekommen,
So lange warteten wir drauf,
Doch hat’s ‘nen anderen Verlauf
Als wir gedacht genommen.
Zum Anfang war man überzeugt
Zu Ende ist man sehr enttäuscht
Und fühlt sich fast betrogen,
Der Friedenstraum ward nicht erfüllt
Noch immer brausen hoch und wild
Das Krieges blut’ge Wogen.
Vom Hoffen blieb ein Häufchen Schutt,
Der Optimismus ging kaputt,
Man trauert und versauert
Man hoffte noch, als es begann
Heut glaubt man beinah nicht mehr dran
Es hat zu lang gedauert.
Das alte Jahr bracht nicht viel Glück
Ein Kehrichthäuflein blieb zurück
Von unerfüllten Träumen,
Man fühlt sich etwas abgespannt
Und nimmt den Besen in die Hand
Die Reste aufzuräumen
Wehmütig sieht man auf den Dreck,
Gar manche Illusion ist weg
Und manche Mondesschlösser.
Leicht melancholisch ist man zwar,
Doch man sieht klar, das neue Jahr
Macht es ganz sicher besser.
Wer trauert um dies alte Jahr,
Das so enttäuschend für uns war
Weil es nun von uns ginge.
Ein neues Jahr steht an der Tür
Herein mit ihm, so rufen wir,
Damit’s die Freiheit bringe!
Transkription: Thilo von Debschitz