Berlin, 1. März – Anlässlich des „Tages der Luftfahrt“ hat Reichsmarschall Göring, der Organisator der neuen deutschen Luftwaffe, von Hitler den Marschallstab erhalten. Anschließend hielt Göring eine Rede über die Leistungen der Luftwaffe in Deutschland. Unsere Waffe ist noch jung, und ich wünsche mir, dass sie immer jung bleibt. Ich wünsche mir, dass eine enge Verbindung zwischen Luftwaffe und Volk bestehen bleibt, dass die Kameradschaft erhalten bleibt, um eine Gewähr für die deutsche Rede zu sein. Aber wenn der Befehl zum Handeln gegeben wird, muss die Luftwaffe zum Schrecken der Feinde werden, dann wird man nicht zögern, vorzugehen. Der Führer hat in seiner Reichstagsrede gesagt, dass wir nicht länger dulden werden, dass zehn Millionen Deutsche schlecht behandelt werden, wenn nötig, ist es die Aufgabe der Mitglieder der Luftwaffe, das Wort des Führers in die Tat umzusetzen. Der Führer hat auch gesagt, dass das Vaterland nun durch eine glänzende Luftwaffe geschützt wird. Deshalb sind wir verpflichtet, immer bereit zu sein, das Land zu verteidigen. Unsere Waffe ist beseelt von ungezügeltem Kampfgeist, von der Sicherheit des Sieges. Wenn wir als Deutsche und Menschen den Frieden wünschen, so schloss Göring, so streben wir als Mitglieder der Luftwaffe danach zu beweisen, dass die deutsche Luftwaffe unbesiegbar ist. – 2-3-38
Berlin, 2. März (D.N.B.) – Heute ist der Tag der deutschen Luftwaffe, und aus diesem Anlass hat Reichsmarschall Hermann Göring folgenden Aufruf erlassen: „Soldaten der Luftwaffe. An unserem Ehrentag fühle ich mich besonders eng mit jedem von euch verbunden. Auch im neunten Jahr der wiederauferstandenen deutschen Luftwaffe habt ihr euch in Angriff und Abwehr in der härtesten Pflichterfüllung hervorragend gehalten. Dafür danke ich euch, Kameraden. Die überlegene Haltung des deutschen Volkes, trotz allen grausamen Bombenterrors, ist unsere höchste Verpflichtung. Dem Feind wird mit neuen Kräften und neuen Waffen geantwortet, wie er es verdient. Ich vertraue auf euch, und ich weiß, dass der Führer in den Stunden der großen Entscheidungen auf seine Luftwaffe zählen kann. – 3-3-1944
Die amerikanische Flugzeugindustrie hat die deutsche zum Duell auf Leben und Tod herausgefordert. Dieses Duell verspricht in den kommenden Monaten einen atemberaubenden Höhepunkt zu erreichen. In Deutschland versucht man nicht, das zu leugnen, ist jedoch zugleich voller Vertrauen in die eigene Stärke. – 7-3-44
Das war die Zeit des Säbelrasselns
Die schöne gute alte Zeit,
Die Zeit des zukunftsichern Quasselns
Da wusstet ihr noch nicht Bescheid
Ihr hattet ‘18 längst vergessen,
Erhofftet einen neuen Krieg,
Denn eurer Führer große Fressen
Versprachen euch bestimmt den Sieg
Die Luftwaffe, sie dient dem Frieden,
Hat Göring damals laut erklärt,
Die Wirklichkeit war recht verschieden.
Sie haben euch den Krieg beschert,
Doch damals sprach er noch vom Kriege
Als der Eventualität,
Der man sich nur im Notfall füge,
Erst dann, wenn’s nicht mehr anders geht
Und dann spricht er mit großem Munde
Von der Bewaffnung letzten Zweck
Wenn einstmals kommt des Handelns Stunde,
Dann werden wir der Feinde Schreck.
Ja, ohne Mitleid, ohne Zögern
Und ohne Rücksicht gehts drauf los
Mit unsern guten Bombenträgern
Fällt dann der Sieg in unsern Schoß
Ja, Macht und Größe ward uns wieder
Und Ansehn in der Völker Kreis
Wir geben unsre deutschen Brüder
Im Ausland nicht dem Unrecht preis.
Das hat der Führer jüngst versprochen,
Wir sind die Bürgen für dies Wort
Der Brüder Knechtschaft wird gebrochen
Die Luftmacht ist des Deutschtums Hort
Die Lust zum Kampf ist ungezügelt
Wir wissen, dass der Sieg uns winkt
Ein jeder Feind wird schnell verprügelt
Ja, wir sind sicher, es gelingt.
Als Menschen wollen wir den Frieden,
Doch als Soldat möchte man schon,
Dass uns der Lorbeer sei beschieden
Als eines Heldenkampfes Lohn.
So hat der Marschall einst gesprochen
Der Wunsch nach Krieg ist lang erfüllt
Man hat den Krieg vom Zaun gebrochen,
Der Kampfeshunger ist gestillt.
Das Blättchen hat sich längst gewendet
Anstatt, dass ihr die Welt besiegt,
Ist euer Siegeszug beendet,
Ihr seids, die rum die Schläge kriegt
Tagtäglich fallen neue Hiebe
Und einst kriegt ihr den Gnadenstoß
Und eure große Hitlerliebe,
Die seid ihr heut schon lange los.
Ihr stießt die Köpfe an der Mauer
Der Welt euch bunt und blutig wund
Und seht heut’ ein, dass auf die Dauer
Doch nicht genügt der große Mund.
Transkription: Thilo von Debschitz