2. Jahrgang, Nr. 19, Seite 7
2. Jahrgang, Nr. 19, Seite 8

Titelseite / Einführung Inhaltsverzeichnis

„Deutschland kämpft für Europa!“

„Deutschland kämpft für Europa!“
Man hat die Richtigkeit unserer 1941 aufgestellten These „Deutschland kämpft für Europa“ angezweifelt. Man hat uns gesagt, dass Deutschland nur für ein von Deutschland beherrschtes Europa kämpft. Ich möchte mich mit dieser Frage überhaupt nicht beschäftigen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass die Vorstellung dieses Europas in deutschen Köpfen damals noch überhaupt nicht klar war. Jetzt wissen wir, dass das Wesen dieses Europas in der freien Entfaltung der Kultur der europäischen Völker besteht, in der nationalen Freiheit der europäischen Nationen, die sich bewusst sind, dass sie Europäer sind und eine europäische Aufgabe haben. Für diese Erkenntnis, für diese Weisheit hat das deutsche Volk einen schwierigen Weg zurückgelegt und grenzenlose Opfer gebracht. An dieser Erkenntnis halten wir daher fest. Wir wenden uns gegen jeden Imperialismus, woher er auch immer kommen mag, weil wir wissen, dass ein Imperialismus das Ende Europas bedeutet, das Ende des europäischen Geistes.
Wir wünschen uns Freiheit für die europäischen Völker, aber eine Freiheit im Bewusstsein ihrer Verantwortung für Europa selbst. Sie müssen und werden alle antreten. Damit werden sie ihre Anerkennung erlangen. Das ist es auch, was uns euch, niederländische Kameraden, so nahe bringt. Dass ihr eurem Volk vorausgegangen seid, um mit uns den Weg der Opfer für dieses Europa zu gehen, das letztendlich die Freiheit eures eigenen Volkes bedeutet. – 21-4-44

Sie wollen, während es auf das Ende zueilt,
Uns alle einbeziehen,
Und meinen es plötzlich mit uns gut,
Die Eindringlinge entdecken,

Sie sind so europäisch gesinnt,
Und so altruistisch,
Woher weht dieser neue Wind?
Seyss wurde sehr pessimistisch,

Denn Deutschland ist völlig geschwächt
Und wird es nicht mehr schaffen,
Indem er sich einschmeichelt
Und neue Ideale

Von einem Europa verkündet
Von lauter freien Völkern,
Allein durch Wohlwollen regiert,
Versucht er, die Schicksalswolken

Die Hitler-Sonnenfinsternis
Noch für kurze Zeit zu beschwören,
Und doch bringt er keine Wende,
Das Schicksal ist nicht umzukehren.

Sie geben sich plötzlich so europäisch
Wie noch nie zuvor,
Seyss-Inquart schreit sich fast heiser,
Aber niemand scheint zu hören.

Wie kommt es, dass sein Ruf nicht zieht,
Sie haben, das zeigt sich offen,
Ihr europäisches Herz gerade erst entdeckt,
Nachdem es schief gelaufen [ist].

Lektorat: Sylvia Stawski, Ernst Sittig