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Titelseite / Einführung Inhaltsverzeichnis

Newa, Newa, Newa!

Die Versuche, die die rumänische Regierung angesichts der revolutionären Wirren des Jahres 1917 unternimmt, um das Verhältnis zu dem Nachbarn zu klären, führen zu einer Reise Antonescus nach Petersburg. Hier erlebt er die bolschewistische Agitation. Antonescu hat Lenin beobachtet. „Er erschien fast täglich auf dem Petropawlowsk-Platz die Seinen stellten einen kleinen weißen Tisch in die Mitte des Platzes, er sprang auf den Tisch, bewegte die Arme wiederholt von oben nach unten und rief mit lauter Stimme: Newa, Newa, Newa, morgen muss die Newa voll sein! Das war seine tägliche Ansprache an die . Er wollte damit sagen, dass die Muschiks die Newa mit Bürgern, Intellektuellen und Offizieren füllen sollten.“ Tief hat dieser Vorgang sich in Antonescus Erinnerung eingegraben. Er wusste seitdem, was der Bolschewismus bedeutete, und wusste auch, welche ungeheure Gefahr über seinem Vaterland schwebte, solange dieses System bestand. – Koralle No. 12 – 11-6-44

Die Russen waren seit jeher
Mir immer recht sympathisch,
Jedoch seit heute gehts nicht mehr,
Sie sind mir zu fanatisch.

Nun ist mir alles sonnenklar,
Nun gibt es keinen Zweifel,
Ich weiß nun sicher, Lenin war
Ein Satan und ein Teufel

Ich hab es zwar nicht selbst gesehn,
Doch Marschall Antonescu,
Der sah es und ich muss gestehn,
Es war grausig-grotesk, uh

Mir läuft es wirklich eisigkalt
Noch über meinen Rücken,
Welch diabolische Gestalt
Voll Ränke und voll Tücken.

Als Beelzebub und Alberich
So seh ich Lenin plastisch,
Fast unbeschreiblich fürchterlich,
Und höllisch und phantastisch

So wiegelt er die Massen auf
Zu wilden Grausamkeiten
Wie sie in dieser Weltenlauf
Seit allerfrühesten Zeiten

Noch nie gesehn, noch nie erschaut
Seit Adam und seit Eva,
Auf einem Tisch steht und ruft laut
Er: Newa! Newa!! Newa!!!

Macht morgen mir die Newa voll
Mit Bürgern, Offizieren!
Blutdürstig steht er da und toll,
Von Mitleid nicht zu rühren.

Der Antonescu sah’s mit an
Und ihm ist bang geworden
Vor diesem bösen, bösen Mann
Und seinen roten Horden

Er sah, der Bolschewismus ist
Sehr grausam und gefährlich
Und darum wurde er Faschist
Das ist doch ganz erklärlich.

Mir fuhr der Schreck in Mark und Bein,
Der Lenin war doch einer,
Wie wird es erst mit Stalin sein,
Der ist noch viel gemeiner

Die Newa ist nicht groß genug
Für seine Teufeleien
Nein, seiner bösen Taten Fluch
Kann dort nicht mehr gedeihen

Er steht vielleicht am Roten Platz
Mit irgendeiner Olga
Und beide schreien einen Satz
Nur: Wolga! Wolga!! Wolga!!!

Transkription: Thilo von Debschitz