Sankt Nikolaus, das alte Haus,
Hört man verdrießlich schnaufen,
Des eingedenk, dass kein Geschenk
Im ganzen Land zu kaufen.
Im letzten Jahr warʼn sie schon rar,
Vom Nikolaus die Gaben,
Doch jetzt, o Schreck, ist alles weg,
Es ist nichts mehr zu haben.
Ich gräme mich und schäme mich,
Was soll ich denn bloß geben?
Schuld ist der Mof mit seinem Zoff,
So kann man doch nicht leben!
Kein Spielzeug mehr, kein Teddybär,
Nicht Nüss’, Lebkuchenherzen,
Der Traum zerrinnt bei manchem Kind,
Das macht mir große Schmerzen.
Es fehlt an Rat, es fehlt an Tat,
Um irgendwas zu schenken,
Bin deprimiert und schwer frustriert,
Was wird man von mir denken?
Statt Hochgenuss nur noch Verdruss,
Kein Tabak für die Herren,
Auch für Mama kein Engelshaar
Und was sie sonst begehren.
Nicht Pfeffernuss mit Zuckerguss
Und nichts, was wirklich lecker,
Nichts, was entzückt, ist doch verrückt!
Kein Wunder, dass ich mecker.
Kein Plätzchen fein, kein Fläschchen Wein,
Und auch kein Krug Genever,
Ja, so ein Schmerz, der geht ans Herz
Und runter bis zur Leber.
Ich sagte Ruprecht, schwarzer Knecht,
Was sollen wir nur bringen?
Denn wie mir scheint, mein guter Freund,
Fehlt es an allen Dingen.
Das Beste, klar, wär, dieses Jahr
Das Ganze abzusagen
Und mit Vertrauʼn auf Zeiten bauʼn
Mit wieder bessren Tagen.
Literarische Übersetzung: Christian Golusda
Mit freundlicher Genehmigung der Aufbau Verlage GmbH & Co. KG, Berlin; die Arbeit der Übersetzer wurde gefördert von der niederländischen Stiftung für Literatur.