Wir kämpfen für eine Zukunft, die in der Größe unserer Ahnen gegründet ist. Wir – nicht die swing- und jazz-tanzenden Engländer und Amerikaner – sind die Nachfahren jener Männer wie Wolfram von Eschenbach, Meister Ekkehard, des Naumburger Meisters, Veit Stoß, Grünewald, Holbein, Dürer, Goethe, Schiller, Herder, Bach, Händel, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Bruckner, Kopernikus, Keppler, Leibniz, Hegel, Kant und der vielen mehr, um nur die durch Geschichte als unbestreitbar festgestellten Geister zu nennen, die der Menschheit im allgemeinen und dem europäischen Abendland im besonderen die höchsten Kulturwerte gegeben und damit ihr kulturelles Antlitz bestimmt haben; darum dürfen wir auch Europa meinen, wenn wir Deutschland sagen. Unseren Geist in schöpferischer Kraft in Zukunft des deutschen Volkes fortwirken zu lassen, ist die Freiheit, um die wir kämpfen und immer kämpfen werden. – Seyss-Inquart – Deutsch Ztg. I.B.N. 30-12-44
Ihr führt das Wort Kultur im Munde
Und schwärmt von deutscher Art und Kunst
Und preist euch selbst und habt im Grunde
Von diesen Dingen keinen Dunst.
Ihr protzt so gern und nennt euch Erben
Der abendländischen Kultur,
Doch was Kultur war, ließt ihr sterben
Durch eure Schreckensdiktatur.
Ihr rühmt euch Holbeins, Albrecht Dürers,
Ihr rühmt Matthias Grünewald,
Am meisten rühmt Ihr Eures Führers
Erhaben-heldische Gestalt.
Ihr rühmt euch eurer großen Geister,
Des Leibniz, Kepplers, Hegels, Kants
Doch Joseph Göbbels ist der Meister,
Die deutsche Seele hat sich ganz
Den Teufeln dieser Zeit verschrieben
Und brach mit der Vergangenheit,
Die guten Genien sind vertrieben
Statt ihrer herrscht die Grausamkeit
Es herrscht ein blinder Wahnsinnsglaube,
Verbrechen wurde Staatsideal,
Ein Mörder mimte Friedenstaube
Und tat unschuldig und loyal
Und ließ Euch Länder überfallen,
Die seinem falschen Wort vertraut
Und so etwas gefiel Euch allen
Und Ihr priest seine Schläue laut
Er war der Größte aller Großen,
Viel mehr als Goethe, Bach, Veit Stoß,
Doch Ihr habt euch den Kopf gestoßen
Und heute seid Ihr alles los.
Die alten kulturellen Güter
Und das, was Ihr gestohlen habt
Und heute preist Ihr Euch als Hüter
Von dem, was Ihr Europa gabt
Ihr lasst Euch von Gemeinheit leiten
Und wollt der Großen Söhne sein
Und habt mit Genien alter Zeiten
Nicht das geringste mehr gemein
Ihr wollt euch gerne drauf berufen
Dass man den Großen Euch vergleicht
Und sankt bis zu den tiefsten Stufen
Von einem Volke je erreicht.
Nein. Ihr seid nicht der Großen Erben.
Der Großen Erbe ist vertan.
Das, was Kultur war, warft in Scherben
Ihr für den eitlen Hitlerwahn.
Transcription: Thilo von Debschitz