Das Vaterland muss größer sein,
Man nahm der Städte viel
Und jeder Platz war Meilenstein
Zum großen deutschen Ziel
Die deutsche Kriegsmaschine macht
Unfehlbar ihren Zug,
Gewonnen wurde Schlacht nach Schlacht,
Doch nie war es genug.
Stets neue Namen hörte man,
Noch nie zuvor gehört,
Man dachte bei sich: Irgendwann
Wird Stalins Reich zerstört.
Dass Russland längst am Boden liegt,
Hat Hitler konstatiert,
Und was der Führer sagt genügt,
Das wird nicht diskutiert.
Und nach Minister Doktor Frick
Haben wir’s auch geschafft,
Der Roten Räterepublik
Gesamte Angriffskraft,
Sie ist nunmehr total verpufft
Und wird nie mehr entstehn
Um Stalin, diesen üblen Schuft,
Ist es nun bald geschehn.
In Bezug auf den Krieg im Osten erklärte Frick, dass es sicher ist, dass die offensive Schlagkraft der Bolschewiken endgültig verschwunden ist und auch nicht wiederhergestellt werden kann. Die Ergebnisse der deutschen Siege kündigen bereits die Umgestaltung Europas an, ein Europa, in dem unter deutscher Führung die Länder, die bereit sind, aufbauende Arbeit zu leisten, entsprechend ihren Fähigkeiten ihren Anteil erhalten werden. – 31-10-41
Wir nehmen, wenn der Führer will
Auch Leningrad schnell ein,
Ob Januar, ob März, April
Einst wird es unser sein
Wir haben die Offensive gegen Leningrad – dieses Beispiel nannte der Führer – genau so lange fortgesetzt, wie es nötig war, um es einzuschließen. Jetzt sind wir in der Defensive, und der andere muss versuchen auszubrechen, aber er wird in Leningrad verhungern. Ich werde jedoch definitiv nicht mehr Männer opfern als unbedingt nötig ist. Wenn es jetzt jemanden gäbe, der Leningrad entsetzen könnte, dann würde ich den Befehl geben, es zu stürmen, und wir würden es einnehmen. Wer von der Grenze Ostpreußens bis zehn Kilometer vor Leningrad vorgestoßen ist, kann auch noch die zehn Kilometer von dort bis in die Stadt zurücklegen, aber das ist nicht nötig. Die Stadt ist eingeschlossen, niemand wird sie befreien, und sie fällt uns in die Hände. – 10-11-41
Die Sovjets sind bestimmt schachmatt
Schrieb Göbbels in „Das Reich“
Wenn man soviel verloren hat
Dann ist man windelweich!
„Unausweichlich schachmatt“
Das D.N.B. meldet aus Berlin:
Unter der Überschrift: „Onvermijdelijk mat“ (Unausweichlich matt) beschäftigt sich das Wochenblatt „Das Reich“ mit der Position der Sowjetunion. Die Zeitschrift erinnert erneut an die jüngste Erklärung der deutschen Führung, dass der Ostfeldzug bereits entschieden ist, und weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Gegner vom Reich und ihre Verbündeten dies weiterhin bestreiten.
„Das Reich“ schreibt unter anderem: Auch im Schachspiel liegt der entscheidende Zug vor dem Schachmatt, und niemand denkt daran, einem Spieler, der zwei Türme zurückgefallen ist, noch eine Chance zu geben, egal wie verzweifelt er sich auch wehrt. – 1-11-41
Die Sovjet-Rüstungsindustrie
Weit hinten im Ural,
Die deckt den Waffenmangel nie,
Sie ist zu minimal.
„Dies sind die drei Gründe für den unausweichlichen Zusammenbruch des Bolschewismus“, fährt das Blatt fort. Den Behauptungen der Bolschewiken, dass sie dabei sind, Maschinen und Fabriken aus dem Donezbecken und anderen Teilen des Landes in den Ural zu verlegen, können wir keinerlei Bedeutung beimessen. – 1-11-41
Zwar ist die sowjetische Führung in der Lage, die verlorenen Soldaten aus dem vorhandenen riesigen Reservoir an Menschen zu ersetzen, aber nach deutscher Auffassung können dies nur Menschen mit unzureichender militärischer Ausbildung sein. Was den Verlust an Material betrifft, glaubt man, dass die sowjetische Führung keineswegs in der Lage sein wird, die verlorenen großen Mengen wieder aufzuholen. Obwohl die Produktionskapazität der teilweise improvisierten Rüstungsunternehmen westlich und östlich des Urals nicht genau bekannt ist, neigt man in Berlin nicht dazu, diese zu überschätzen. – 7-4-42
Und unser Zug geht immerfort,
Wir nehmen Stadt nach Stadt,
Wir sind dort und wir bleiben dort,
Die Russen sind es satt
Von Stalin unterdrückt zu sein
Und sind es gründlich leid,
Sie wissen, dass wir sie befrein
Und sind voll Freundlichkeit.
Auf unsere Frage, ob die Bauern denn nicht befürchteten, dass die Bolschewiken zurückkommen würden, erhielten wir eine Antwort, die an Klarheit nichts zu wünschen übrig ließ: „Wie könnte das sein? Ihr seid ja hier. Für uns ist der Krieg vorbei.“ Eines steht fest: Hier in der Ukraine werden wir nicht als Feinde angesehen, sondern als Freunde, als Befreier von der moskowitischen Herrschaft. – 4-9-41
Wir schalten Russland mit uns gleich
Das liefert, was man braucht,
Denn Russland ist so rohstoffreich,
Der deutsche Schornstein raucht.
Russland wird deutsche Kolonie
Gibt Nahrung und Metall,
Das war die Zukunftsmelodie,
Man sang sie überall
Gemäß den Gedanken, die Adolf Hitler bereits in Mein Kampf geäußert hatte, hört man nun immer deutlicher die Argumente, dass der Kampf gegen die Sowjetunion eigentlich zuerst den Abschluss dieser Arbeit der europäischen Ordnung bildet.
So liest man diese Woche in Europa-Kabel:
Es war ein alter Traum der Bolschewisten, den deutschen Produktionsapparat mit seinen hoch entwickelten Arbeitskräften mit dem russischen Rohstoffreservoir zu verbinden. Dies sollte durch die Eroberung Deutschlands mittels der Weltrevolution geschehen. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die Verwirklichung dieses riesigen Projekts stattfinden kann, jedoch nicht mehr als Ziel des russischen Kontinents, sondern als Plan für Europa. In wenigen Jahren wird der russische Raum Europa näher gebracht sein. Russland wird nicht mehr das sein, was es bisher war, nämlich ein eigenständiger Kontinent, der schon so oft gegen Europa gestellt wurde, sondern ein Raum, der Europa ergänzt und es befähigt, freier zu atmen, und der auch einen Überseeangriff undenkbar erscheinen lässt. Europa und Russland werden miteinander verschmelzen, und ein neuer Kontinent wird entstehen. – 31-10-41
Der Traum, für den manch Deutscher starb
Ist restlos ausgeträumt
Das, was man einst mit Blut erwarb,
Wird nun geschwind geräumt.
Man hat geträumt von Macht und Glanz
Von Reichtum, Saus und Braus
Der Siegeszug ward Totentanz,
Das Russlandlied ist aus.
Luga evakuiert. 1944
Führerhauptquartier, 14. Februar (D.N.B.) Das Oberkommando der Wehrmacht teilt mit: Zwischen dem Ilmensee und dem Peipussee führten unsere Truppen gemäß Befehl und ohne Behinderung durch den Feind in einigen Sektoren weitere Rückzugsbewegungen durch. Im Zusammenhang damit wurde die Stadt Luga nach der Zerstörung von kriegswichtigen Anlagen evakuiert.Staraja Russa evakuiert.
Führerhauptquartier, 18. Februar (D.N.B) Das Oberkommando der Wehrmacht teilt mit: Südlich des Ilmensees wurde eine vorspringende Biegung in der Front mit der Stadt Staraja Russa, nach der Zerstörung aller militärischen Anlagen und ohne Behinderung durch den Feind, zur Frontverkürzung evakuiert.Trümmer von Cholm evakuiert.
Führerhauptquartier, 22. Februar (D.N.B) Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nach der Zerstörung aller militärischen Anlagen wurden die Trümmer der ehemaligen Stadt Cholm im Rahmen einer geplanten Rückzugsbewegung evakuiert.Kriwoi Rog evakuiert.
Führerhauptquartier, 23. Februar (D.N.B). Das Oberkommando der Wehrmacht teilt mit: Die Stadt Kriwoi Rog wurde nach heftigen Kämpfen und der Zerstörung aller kriegswichtigen Anlagen evakuiert.Rogatschew evakuiert,
Führerhauptquartier, 18. Februar (D.N.B). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Ort Rogatschew wurde in der Nacht vom 23. auf den 24. Februar nach der Zerstörung aller Anlagen evakuiert.
Transcriptie: Thilo von Debschitz