Am 18. Oktober 1944, dem Gedenktag der Schlacht von Leipzig, verkündete der Führer, dass die deutschen Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren, die in der Lage sind, eine Waffe zu führen, in allen deutschen Gauen den „Deutschen Volkssturm“ bilden werden. Diese neue militärische Formation hat die Aufgabe, das Vaterland mit allen geeigneten Waffen und Mitteln zu verteidigen. Den Gauleitern der NSDAP wurde vom Führer die Aufstellung dieser Formation übertragen. Dies erfolgt unter Einbeziehung der SA, SS, NSKK. und der Hitlerjugend. Der Stabschef der S.A., Schepman, ist für die Schießausbildung verantwortlich, der Korpsführer der NSKK, Kraus, ist mit der Motorausbildung betraut. Andere Dienste im Gesamtkriegsbemühen werden von den Männern weiterhin ausgeübt, jedoch hat der Dienst im Volkssturm Priorität. Der Reichsführer SS trägt die Verantwortung für die militärische Ausbildung, Reichsleiter Bormann übernimmt die politische Führung im Namen des Führers.
Die ersten 13 Kompanien angetreten.
Gestern wurde der Deutsche Volkssturm des Gaues Ostpreußen vom Führer zum eigentlichen Kampf aufgerufen. Irgendwo in Ostpreußen traten die ersten dreizehn Kompanien an. In einer beeindruckenden Zeremonie, die mit dem Lied aus der Zeit, als der Nationalsozialismus in Deutschland um die Macht kämpfte, „Volk ans Gewehr!“, begann, wurde zuerst die Proklamation des Führers verlesen. Dem totalen Vernichtungswillen unserer Feinde stellen wir den totalen Einsatz aller Kräfte des deutschen Volkes gegenüber, so der Führer in dieser Proklamation, in der die Bildung des Deutschen Volkssturms in allen deutschen Gauen bekanntgegeben wurde. – 19. Oktober 1944
Und als die Not zum höchsten stieg
Hat Adolf nachts in trüben Stunden
Als letzten Einsatz für den Krieg
Den Volkssturm schließlich noch erfunden
Und ob man 16 Lenze zählt,
Ob man die 60 überschritten
Man fühlt sich heute auserwählt
Als Kämpfer, ob’s nun gegen Briten
Ob’s gegen Russen, Yankees geht
Man ist gesetzlich nun verpflichtet
Soldat zu sein von früh bis spät,
Bis einst die Feinde sind vernichtet.
Sie singen nun „Volk an’s Gewehr“
Kämpft, um der Bonzen Haut zu retten,
Es gibt zwar keine Rettung mehr
Für eure Führer, will ich wetten,
Doch ist für diese Elendsbrut
Ein jeder Tag noch mitgenommen,
Ihr mögt um Gut, ihr mögt um Blut,
Ihr mögt um Leib und Leben kommen
Bloß um der Bonzen sichren Tod
Um ein paar Wochen zu verschieben
Schuf man das Volkssturmaufgebot.
Nachdem Millionen aufgerieben,
Gefallen sind für euren Wahn,
Für Adolfs eitle Hirngespinste,
Beruft man Kind und Veteran
Und lässt die Propagandakünste
Mal wieder spielen und man lügt,
Dass sich die deutschen Balken biegen,
Behauptet, dass der Führer siegt,
Der Volkssturm würde schon genügen.
Der Volkssturm sei die deutsche Kraft
Die jeden Gegner würde schlagen
Und es ist sicher, dass er’s schafft,
Er ist von Hitlers Geist getragen
Er ist von Hitlers Geist beseelt
Und er ist Fleisch von seinem Fleische
Der Volkssturm hat bis nun gefehlt,
Von jetzt ab geht’s dem Dritten Reiche
So gut und prächtig wie noch nie,
Es zeigt sich heut in neuem Glanze
Der Führers Nazidynastie,
Es ist ’ne Nazirenaissance.
Das Hakenkreuz neu aufgeputzt
Erhebt sich frisch auf Deutschlands Trümmern,
Dem Feinde graust, er staunt und stutzt,
Ihn überkommt ein Augenflimmern,
Der deutsche Volkssturm steht bereit
Vom deutschen Grund ihn wegzufegen,
Der Volkssturm bringt die neue Zeit
Für’s Nazireich und neuen Segen.
Der Volkssturm schützt das deutsche Land
Und er wird Volk und Führer schirmen,
Den Winterstürmen hält er stand,
Das möchtet ihr, doch er wird türmen.
Transcriptie: Thilo von Debschitz