Balti und Proskoerof geräumt.
Führerhauptquartier, 26. März (D.N.B.)
Am Unterlauf der ukrainischen Bug wurden mehrere Angriffe und Überquerungsversuche der Sowjets vereitelt. An der gesamten Front zwischen Perwomaisk und östlich von Brody sind unsere Truppen in heftige Abwehrkämpfe verwickelt, bei denen die Städte Balti und Proskoerof geräumt wurden.
Der kritischste Punkt, wie der B-Korrespondent der A.N.P. aus Berlin berichtet, liegt derzeit dort, wo die zweite sowjetische Ukraine-Armee unter Marschall Koniew, nachdem sie zwischen Mogilew-Podolsk und Jampol den Dnister überquert hat, in südlicher Richtung bis über Balti (Bieltzy) vorgestoßen ist und nun an der Bahnlinie nach der rumänischen Stadt Jassy steht. Es hat nun die Proeth erreicht, den Fluss, der bis zum 22. Juni 1941 die Grenze Rumäniens bildete und von dem aus seinerzeit die deutsche Offensive gegen die Sowjetunion begann. Für Rumänien bedeutet dies, dass der Feind nun an seinen Toren steht.März 1944
Von Perwomasik verläuft die Front in westlicher Richtung bis kurz nördlich von Jassy. Dieser Abschnitt der Front steht unter starkem Druck der Bolschewiki, die neue Verstärkungen erhalten haben und zahlenmäßig in der Überzahl sind. Die Front biegt dann in nordwestlicher Richtung ab und erreicht ungefähr das Gebiet von Stanislau. An einigen Stellen hat sie die Proeth erreicht. Während eine sowjetische Armee in südwestlicher Richtung bis zur Bukowina vorrückt, wo die Proeth die Grenze bildet, bewegt sich eine andere sowjetische Armee aus dem Gebiet von Tarnopol in Richtung dieser rumänischen Provinz, wobei sie der Stadt Czernowitz nahegekommen ist. Das Ziel ist offensichtlich die Vereinigung dieser beiden Armeen. – 30. März 1944Tschernowitz geräumt.
Führerhauptquartier, 30. März (D.N.B.) – Das Oberkommando der Wehrmacht teilt mit: Die Stadt Tschernowitz wurde geräumt. In der Gegend von Stanislau gibt es heftige Kämpfe mit aufgedrängten feindlichen Kampfgruppen.
Manche Schlappe hat man nun erlitten
Alt-Rumäniens Grenze ist schon überschritten
Und die Russen nahmen gestern Czernowitz
Und die Bukowina in Besitz.
Jassy ebenfalls in ihren Händen
Man erzählt sich noch in Bessarabien ständen
Stalins Rote Heere ziemlich weit
Und manch Nazi sagt: Du liebe Zeit
Refrain:
Die Petroleumfelder von Rumänien
Dürfte Adolf Hitler auch wohl schon in wenigen
Wochen loswerden und dann fehlt ihm Benzin
Ja und dann? Dann steht es schlecht um ihn
Zweifellos kommt nun in der Ukraine
Binnen kurzem die Geschichte schon ins Reine
Großen Hausputz halten jetzt die Russen dort
Und man fegt die deutschen Reste fort
Dort im Süden geht es täglich besser
Alle Tage fragt man sich: Wann fällt Odessa
Donetz, Dnjeper, Boeg, jetzt Dniester und dann Pruth,
Adolf Hitlers Heer ist bald kaputt.
Refrain:
Deutlich zeigt sich nun auf allen Fronten,
Dass sie auf die Dauer doch nicht siegen konnten
Ja man fühlt: Es wackelt Adolf Hitlers Macht
Deutschland hat’s nicht weit mit ihm gebracht.
Und die von den Nazis Unterdrückten
Hören freudig, dass die Russen weiterrückten,
Ungeduldig warten sie auf den Moment,
Dass man Adolf gründlich überrennt
Refrain
Die Petroleumfelder von Rumänien usw. usw.
Transcriptie: Thilo von Debschitz