In diesem Zusammenhang erklärte der britische Premierminister, dass die Sowjetunion die Schwierigkeiten amphibischer Operationen großer Ausdehnung „nicht vollständig verstehen konnte“. Die britische und amerikanische Aufgabe, so sagte er, sei schwierig und völlig anders als die der Bolschewiki, unabhängig von der Bewunderung für die militärischen Erfolge des sowjetischen Volkes. – 27. März 1944
Dass diese Schlacht gewaltig sein wird und Ströme von Blut fließen lassen wird, daran zweifelt niemand, weder in Deutschland noch im alliierten Lager. Ein paar Jahre hatten die Alliierten Zeit, in England eine gewaltige Invasionsmaschinerie aufzubauen, und ein großer, wenn nicht der größte Teil der britischen und amerikanischen Kriegsproduktion der letzten Jahre wird bei den Landungsoperationen in den Kampf geworfen werden. Die anglo-amerikanische Luftwaffe, deren Stärke von den Deutschen keineswegs unterschätzt wird, wird zusammen mit der Artillerie der Kriegsschiffe eine gewaltige Feuersperre über den Landungsplätzen errichten, unter deren Schutz die in vielen Typen gebauten Landungsboote die Sturmtruppen an Land bringen werden. Auch mit der Landung von Truppen aus der Luft rechnet man auf deutscher Seite, während auch erwartet wird, dass bisher geheim gehaltene Waffen in den Kampf geworfen werden. – 13. April 1944
Die in England ergriffenen Maßnahmen, um den diplomatischen Verkehr zu beschränken, haben in Berlin und in den neutralen Staaten große Aufmerksamkeit erregt. Allgemein schließt man daraus, dass man in diesen Maßnahmen ein Vorzeichen der bevorstehenden Invasion sehen muss, bemerkt jedoch auch auf der anderen Seite, dass Churchill in seiner Rede vom 27. März ausdrücklich erklärt hat, dass zahllose Male Fehlalarm ausgelöst und viele Scheinangriffe und Generalproben stattfinden würden. – 19. April 1944
Schon lange steht er auf der Bühne
Des „British Empire“-Kabarett
Und „konferiert“ für Heer, Marine
Und für die Luftmacht, A und Z
Des Krieges ruhn in seinen Händen,
Er ist des Spiels Conferencier
Und könnte dieses Spiel beenden
Churchill, der englische Premier
Er leidet nicht an Rampenfieber
Und auch nicht an Nervosität,
Solch Kinderkrankheit geht vorüber,
Wenn man lang auf der Bühne steht,
Nein, Winston Churchill hat Routine
Und ist seit langem dran gewöhnt,
Er fühlt sich heimisch auf der Bühne,
Wenn auch das Publikum oft stöhnt,
Dass dieses Spiel zu lange währe
Er weicht von dem Programm nicht ab
Ob sich der Krieg auch fünfmal jähre,
Er hält es aus und macht nicht schlapp.
Er conferiert in Casablanca,
Und konferiert in Teheran,
Geht in Amerika vor Anker
Und er erklärt so dann und wann
Recht vieldeutig und sehr spitzbübisch,
Dass bald die Vorstellung beginnt,
Die Vorstellung sei recht amphibisch,
Drum brauche man den guten Wind
Doch sei nach den bisherigen Proben
Das Streitensemble eingespielt,
Der Bombensegen käm von oben,
Fachmännisch haargenau gezielt.
Das sei quasi die Ouvertüre
Und danach folgt ein Seemannsstück,
Die Flotte zeige darin ihre
Modernsten Wunder der Taktik.
Und „Büffel“ und „Alligatoren“,
Die greifen in das Spiel dann ein,
Der Einzug der Gladiatoren,
Es wird uns eine Freude sein
Die Überraschungen zu sehen
Die er für uns in petto hält
Denn einmal muss es doch geschehen,
Es wartet drauf die ganze Welt.
Es wartet auch sein Gegenspieler,
Adolf auf den Beginn des Stücks,
Für sich erwartet nicht sehr viel er,
Nämlich den Bruch seines Genicks.
Ja, bald hat Adolf ausgesündigt
Das Schicksal nimmt bald seinen Lauf,
Gar oft hat’s Churchill angekündigt,
Doch einmal geht der Vorhang auf
Und dann wird wahr die Conference,
Worauf ein jeder hofft und brennt,
Es geht zum Nazitotentanze
Und zu des Krieges Happy End.
Transcriptie: Thilo von Debschitz