Blutige Pfingsten
Das englische Oster-Geschenk 1944 war bereits blutig, aber Pfingsten war noch viel furchtbarer. Was sagen die Priester und Bischöfe, egal welcher Kirchen, in Amerika dazu, dass Kinder während des Religionsunterrichts in Kirchen durch Bomben zerrissen werden? – 30. Mai 1944
Ob es Weihnacht, Ostern, Pfingsten
Stört sie heut nicht im geringsten
Und in höllischen Verbänden
Fliegt man und man wagt zu schänden
Allerhöchste Feiertage
Das ist heute eure Klage,
Es missfällt euch scheinbar allen,
Dass heut Fliegerbomben fallen
Und die deutschen Städte zwiebeln
Und ihr scheint es zu verübeln
Allen Yankees, allen Britten
Dass sie solch Entweihung litten
Und auf solchen Tagen fliegen
Und nach Deutschland Bomben trügen,
Welche Tod und Schrecken säen,
Ja, der Feindnacht Todeskrähen
Schweben immer immer wieder,
Mal mit glänzendem Gefieder,
Mal gedeckt durch Wolkenwände,
Fliegen, fliegen ohne Ende
Wochentage, Feiertage
Bis zur deutschen Niederlage
Und ihr unheilschwangres Brummen
Wird fortan nicht mehr verstummen
Ich begreif, ihr möchtet Ruhe
Doch warum nun solch Getue
Unter uns, ihr Herrn Faschisten,
Seid ihr denn solch gute Christen,
Dass ihr Pfingsten möchtet feiern
Frei von Feindbundungeheuern?
Machtet ihr nicht den Karfreitag
Erstmals selbst zum Metzeleitag?
Euch wars recht, den andern billig
Und an eurer Stell’ wär still ich,
Ob es Weihnacht, Ostern, Pfingsten
Stört nun nicht mehr im geringsten …
Transcriptie: Thilo von Debschitz