Die französische Mittelmeerküste ist 700 Kilometer von Nordafrika entfernt, dem möglichen Sammelplatz anglo-amerikanischer Invasionskräfte, und seit der Besetzung ganz Frankreichs festungsartig ausgebaut.
Ihr habt die tollsten Festungswerke
In ganz Europa aufgebaut
Und ihre kolossale Stärke
Die rühmtet ihr seit Jahren laut
Die Landung wird dadurch unmöglich
Die Wälle sind ‘ne feste Burg
Und alle Feinde scheitern kläglich
Und kommen sicherlich nicht durch.
Ihr habt Beton in rauhen Mengen
Verbraucht für einen Wunderbau
Von Höhen, Breiten, Dicken, Längen,
Die mathematisch haargenau
Für jeden Fall berechnet waren
Jedoch nicht auf den eignen Fall
Ihr schwärmtet von dem wunderbaren
Gewaltigen Atlantikwall,
Der allem widerstehen müsste,
Er sei unnehmbar festgefügt,
Er schirme die Atlantikküste,
Doch scheinbar hat der Schein getrügt.
Und auch in Frankreichs schönem Süden
Da bautet ihr eine Bastion
Und wart darüber sehr zufrieden,
Doch war nach einer Stunde schon
Das stolze Bollwerk sehr durchbrochen,
Das zeigt der heutige Bericht
Das was ihr euch von ihm versprochen,
Hielt diese Linie gleichfalls nicht.
Und wieder ging ‘ne Hoffnung flöten
Und ist dahin ‘ne Illusion,
In Leipzig, Pasewalk und Köthen
Herrscht heut ein sehr gedrückter Ton.
Man merkt: Kein Wall wird euch mehr schützen
Und hält den Sturm der Feinde auf,
Es wird euch alles nichts mehr nützen.
Das Schicksal nimmt nun seinen Lauf.
Transcriptie: Thilo von Debschitz