Und es sind zehn lange Jahre,
Dass nun Hitlers Nazisippe
Sich hat dick und vollgemästet
An der deutschen Futterkrippe.
Ja, man hat mit schlauen Phrasen
Deutschlands Volk erst überlistet,
Es in seine Macht bekommen
Und dann gründlich ausgemistet
Hat ihm Zukunftsglück verhießen
Und es in den Krieg getrieben
Reue, Armut, Katzenjammer
Sind dem deutschen Volk geblieben.
Und die Kriegsverbrecher wünschen
Nun der Strafe zu entgehen
Und man hat nach ‘nem Asyl sich
Schon im Ausland umgesehen.
Ja, das wär schon eine Sache
Könnte man wo Zuflucht finden
Und ganz heimlich, still und leise
Von der Bildfläche verschwinden.
Und was man geraubt, gestohlen,
Könnte ruhig man verzehren
Böte irgendwo ‘ne Bleibe
Sich den Nazipensionären.
Und man hat schon viel geregelt
Und man traf Dispositionen,
Jener wollte gern in Schweden,
Dieser in der Schweiz gern wohnen.
Einer wollte gern nach Spanien,
Einer dachte portugiesisch
Einer dachte, in Ankara
Lebe ich einst paradiesisch
Doch vorbei sind nun die Träume,
Ihre Hoffnung ist zu Ende
Denn die bösen Alliierten
Heben drohend hoch die Hände
Den Neutralen ist’s verboten
Nazis Wohnung zu gewähren
Und in manchem Bonzenhaushalt
Fließen heute
Und mit Angst und Schrecken sieht man
Der Vergeltung Wasser steigen
Und man kann ihm nicht entrinnen,
Nein, es lässt sich nicht verschweigen
Und sie finden keine Ruhe
Weder tags noch nachts im Schlafe,
Und sie zittern und sie beben
Vor dem Schreckgespenst der Strafe.
Transcriptie: Thilo von Debschitz