In seinem Versteck beginnt er ab August 1943 kleine Magazine mit selbstverfassten Gedichten zu gestalten. Der Titel der Hefte: Het Onderwater-Cabaret (das Unterwasser-Kabarett).
Bis zur Befreiung von Curt Bloch im Jahr 1945 entstehen 96 Ausgaben mit insgesamt 492 Gedichten auf über 1.700 Seiten. Die Magazine werden von anderen Untergetauchten und ihren Helferinnen und Helfern gelesen.
Mit Reimen auf Niederländisch und Deutsch kommentiert Bloch den Kriegsverlauf und verspottet die Faschisten. Er gibt auch Einblick in seine Gemütszustände zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Alle Hefte werden nun rund 80 Jahre später erstmals öffentlich präsentiert. Sie sind ein einzigartiges Zeugnis der NS-Zeit, von Krieg und Unterdrückung, aber auch von kreativem Widerstand und dem Glauben an den Sieg der Menschlichkeit.
Vorhang auf für das Onderwater-Cabaret!
Verschiedene Personen – Schauspielerinnen und Schauspieler, Kabarettisten, aber auch Überlebende des Holocaust – haben für diese Webseite Gedichte von Curt Bloch eingesprochen. Auch eine Orgel-Improvisation (von Julian Becker) zu den einzigen Musiknoten, die Bloch in seinen Heften verzeichnete, ist dabei. Wählen Sie einfach eine Rezitatorin, einen Rezitator aus, um mehr zu erfahren. Von dort können Sie auch zur Originalansicht der Verse springen.