30. August 1943

12. September 1943

Der gestürzte italienische Dikator Benito Mussolini wird im Rahmen einer deutschen Militäroperation befreit. Die Befreiungsmission erwähnt Curt Bloch im Gedicht Seifenblasen (4e Reichs-Kabarett).

02. Oktober 1943

Anfang Oktober 1943 führt die niederländische Winterhilfe eine Straßensammlung durch. Diese Initiative mit Ansteckern in Schmetterlingsform inspiriert Curt Bloch zu seinem Gedicht Winterhulpactie 1943/1944 (Winterhilfsaktion 1943/1944).

05. Oktober 1943

Vier Personen werden in Deutschland hingerichtet, weil sie ein Spottgedicht auf Adolf Hitler verbreitet haben. Curt Bloch reagiert darauf mit seinem Gedicht „Ein Ziel“.

18. Oktober 1943

Der Schriftsteller und bekennende Sozialist A. M. de Jong wird durch die niederländische SS ermordet. Sein Tod inspiriert Curt Bloch zum Gedicht In memoriam A. M. de Jong.

09. November 1943

35. Geburtstag von Curt Bloch. Dazu veröffentlicht er das Gedicht „Der Novemberling“.

23. November 1943

Durch einen alliierten Bombenangriff werden große Teile des Berliner Zoos zerstört und zahlreiche Tiere getötet. Diese Meldung inspiriert Curt Bloch zu seinem Gedicht Onvoldaan (Unbefriedigt).

26. November 1943

Befreiung der belarussischen Stadt Gomel durch die Rote Armee. Die propagandistische Umdeutung dieser und anderer Niederlagen der deutschen Wehrmacht als Erfolge behandelt Curt Bloch in seinem Gedicht De tegenzet (Die Gegenmaßnahme).

28. November 1943

Vom 28. November bis 1. Dezember 1943 findet die erste Konferenz der Regierungschefs der drei Hauptalliierten in Teheran statt. Dazu schreibt Curt Bloch das Gedicht In Teheran.

26. Dezember 1943

Versenkung deutschen Schlachtschiffs „Scharnhorst“. Im Gedicht Tegenvaller (Rückschlag) reflektiert Bloch die hochtrabenden Pläne Hitlers für den Seekrieg gegen Großbritannien.

01. Januar 1944

Zum Jahresbeginn 1944 sendet Curt Bloch einen gereimten Nieuwjaarsgroet aan mijne vrienden (Neujahrsgruß an meine Freunde).

11. Januar 1944

Hinrichtung des italienischen faschistischen Politikers Gian Galeazzo Ciano durch seinen eigenen Schwiegervater, Benito Mussolini, nach einem Schauprozess, da Ciano im Faschistischen Großrat einer Absetzung Mussolinis zugestimmt hatte. Curt Bloch greift diese Ereignisse in den Gedichten Apologie eines Schwiegervaters und Rätselraten auf.

13. Januar 1944

Hinrichtung der beiden Widerstandskämpfer Nicolaas „Ko“ Beuzemaker und Kees Schalker. Im Gedicht „Des doods!“ („Des Todes!“) geht Curt Bloch auf die Ermordung der beiden Männer ein. Er prophezeit eine baldige Wendung des Blatts, sodass in naher Zukunft die Nationalsozialisten und deren Kollaborateure durch den Tod bestraft würden.

15. Februar 1944

19. Februar 1944

Die Alliierten verüben einen Bombenangriff auf die Industriestadt Leipzig, von dem 79 Kampfflugzeuge der Royal Air Force nicht nach England zurückkehren. Über diesen militärischen Fehlschlag berichtet die Nazi-Presse, Curt Bloch reagiert darauf mit seinem Gedicht Die neue Schlacht bei Leipzig.

24. Februar 1944

Verleihung des Ritterkreuzes des Kriegsverdienstkreuzes an Dr. Theodor Morell (1886-1948), Hitlers Leibarzt. Bloch fragt im Gedicht Zijn lijfarts (Sein Leibarzt), warum Morell seinen Patienten als „Krebsgeschwür der Welt“ weiterhin gesund erhalte.

25. Februar 1944

In einem Leitartikel in der Zeitung „Das Reich“ vom 25. Februar 1944 blickt Joseph Goebbels – trotz der bevorstehenden Niederlage der Deutschen – mit großer Zuversicht in die Zukunft und behauptet unter anderem, die deutsche Nation werde im Jahr 2000 der intellektuelle Anführer der zivilisierten Menschheit sein. Curt Bloch reagiert auf den Artikel mit dem Gedicht De Imitatie Bellamy (Die Bellamy-Imitation).

05. März 1944

Die Umsetzung dringender Kriegsmaßnahmen veranlassen die japanische Regierung, ab dem 5. März 1944 alle Tee- und Geisha-Häuser für ein Jahr zu schließen. Dazu verfasst Curt Bloch das Gedicht „Arme, kleine Geisha …“.

16. März 1944

Marcel Déat wird zum Minister für Arbeit und nationale Solidarität der Vicky-Regierung ernannt. Dazu verfasst Curt Bloch das Gedicht De Imitator (Der Imitator).

17. März 1944

Der 18-jährige SS-Angehörige Strootmann fällt im Osten. Angeregt von der Todesanzeige seiner Familie verfasst Curt Bloch einen ironischen Nachruf auf SS-Sturmmann Johann Strootmann.

11. April 1944

Sowjetische Truppen erobern am 11. April 1944 Dschankoj und Kertsch auf der Krim. Zwei Monate später freut sich Curt Bloch über die Ereignisse auf der Halbinsel mit dem Gedicht Die Krim weer vrij! (Die Krim wird frei!).

14. April 1944

61. Geburtstag von Paula Bloch – den sie jedoch nicht mehr erlebt. Curt Blochs Mutter wird gemeinsam mit seiner jüngsten Schwester Helene deportiert und am 21. Mai 1943 ermordet. Curt Bloch erfährt von ihrem Tod erst nach dem Krieg. Im Versteck widmet er seiner Mutter das Gedicht Voor Moeder (Für Mutter).

01. Mai 1944

Julius Dorpmüller, Hermann Röchling, Albert Vögler und Claudius Dornier werden geehrt. Im Gedicht Pioniere der Arbeit beschimpft Bloch die Ausgezeichneten als Ausbeuter der Arbeiter in Hitlers Namen.

09. Mai 1944

Die Rote Armee besetzt die Stadt Sewastopol auf der Halbinsel Krim. Die nach dem Angriff verbliebenen 21.000 deutschen Soldaten geben auf und geraten in russische Gefangenschaft. Der Verlust der Krim ist Thema des Gedichts Nazidämmerung.

11. Mai 1944

Anlässlich des 50. Geburtstags von NSB-Führer Anton Musserts, rechnet Curt Bloch im Gedicht De Leider (Der Führer) mit Mussert ab und prophezeit ihm seinen baldigen Fall.

28. Mai 1944

Pfingstsonntag. Curt Bloch veröffentlicht anlässlich des Feiertages sein Gedicht Pfingsten 1944.

01. Juni 1944

Beginn der Landung der Alliierten in der Normandie. Schon am 20. Mai 1944 sagt Bloch diesen „D-Day“ voraus und spielt die Stimmungslagen der verschiedenen Kriegsparteien durch.

12. Juni 1944

23. Juni 1944

Der nationalsozialistisch gesinnte Generaloberst Eduard Dietl stirbt bei einem Flugzeugabsturz. Bloch verfasst aus diesem Anlass das ironische Gedicht Nachruf für Dietl.

28. Juni 1944

Der rechtsextreme französische Politiker Philippe Henriot, Minister für Information und Propaganda des Vichy-Regimes, wird ermordet. Bloch verarbeitet dieses Geschehen in seinem Gedicht Frankreich wird wach!.

02. Juli 1944

Nach offener Kritik an der obersten Führung wird der Oberbefehlshaber West, Gerd von Rundstedt, entlassen und von Adolf Hitler durch Günther von Kluge ersetzt. Im Gedicht Von Rundstedt gaat heen (Von Rundstedt scheidet aus) spekuliert Curt Bloch über die Gründe dieses Personalwechsels.

20. Juli 1944

Am 20. Juli 1944 versucht eine Gruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Adolf Hitler mit einem Bombenanschlag zu töten und damit sowohl den Zweiten Weltkrieg als auch die nationalsozialistische Herrschaft zu beenden. Doch der Umsturzversuch im „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ scheitert. Hitler wird nur leicht verletzt und überlebt. Curt Bloch widmet diesem Ereignis mehrere Gedichte, z. B. De duitsche „Verbondenheid“ (Die deutsche Verbundenheit).

22. Juli 1944

52. Geburtstag von Arhur Seyß-Inquart, der von Adolf Hitler als Reichskommissar für die besetzten Niederlanden eingesetzt wurde. Curt Bloch veröffentlicht zum Geburtstag das Gedicht Seyss-Inquart is jarig (Seyss-Inquart hat Geburtstag).

02. August 1944

Zehnter Todestag von Paul von Hindenburg, ehemaliger deutscher Reichspräsident. Seine prunkvolle Beerdigung findet mit militärischen Ehren am 7. August 1934 in Tannenberg, Ostpreußen, statt. Adolf Hitler ruft bei der Bestattungszeremonie aus: „Toter Feldherr, geh’ nun ein in Walhall!“ (Bei den alten Germanen war Walhalla der Himmel für die tapferen Krieger.) Als in der Endphase des Zweiten Weltkriegs die Rote Armee anrückt, lässt Hitler Hindenburgs Leiche exhumieren und ins thüringische Bernterode bringen. Curt Bloch erfährt von der Exhumierung, die ihn zum Gedicht Walhalla inspiriert.

05. August 1944

Als Folge des „totalen Kriegs“ werden in Deutschland ab dem 5. August keine Reitsportveranstaltungen mehr durchgeführt. Curt Bloch kommentiert diese Meldung mit seinem Gedicht Paardensport verboden (Pferdesport verboten) in seinem Magazin vom 30. August 1944.

23. August 1944

Umsturz im Königreich Rumänien unter Führung des rumänischen Königs Michael I. zur Beendigung der Militärdiktatur unter Ion Antonescu und des Bündnisses mit dem Dritten Reich. Curt Blochs kommentiert dieses Ereignis und seine Auswirkungen auf das Kriegsgeschehen im Gedicht Balkandämmerung.

25. August 1944

Am 25. August 1944 befreien die Alliierten unter großem Jubel der Bevölkerung kampflos Paris. Zwei Tage zuvor veröffentlicht Curt Bloch sein Gedicht Parijs in verwachting (Paris in Erwartung).

01. September 1944

Joseph Goebbels verfügt zum 1. September 1944 die Einstellung des Theater- und Konzertbetriebs in Deutschland. Sämtliche Künstlerinnen und Künstler sollen entweder in den Kriegseinsatz geschickt oder als Arbeitskräfte in der Rüstungsindustrie eingesetzt werden. Diese Entwicklung kommentiert Curt Bloch in seinem Gedicht Göbbels Kulturabbau.

05. September 1944

Dolle Dinsdag (dt.: „Närrischer Dienstag“). Falschen Gerüchten zufolge sollte zu diesem Datum die Befreiung der -Niederlande durch die Alliierten erfolgen, was den Direktor des niederländischen Winterhilfswerks, Frederik Willem van Vloten, und viele NSB-Angehörige zur Flucht bewog. Bloch verarbeitet den Zusammenbruch der Winterhilfe und die Hoffnung auf den Einmarsch der amerikanischen Truppen in seinem Gedicht Winterhulp in dezen tijd (Winterhilfe in dieser Zeit).

12. September 1944

Befreiung des Südens der Niederlande durch die Alliierten. Anton Mussert, Anführer der niederländischen Nazi-Bewegung NSB, fordert am Vorabend seine Mitglieder dazu auf, ihre Familien in den Nordosten zu evakuieren. Curt Bloch schreibt dazu das Gedicht Die NSB.ers beven (Die NSBler beben).

14. September 1944

Befreiung Maastrichts als erste niederländische Stadt durch die Alliierten. Im Gedicht Maastricht bevrijd! (Maastricht befreit!) bejubelt Bloch dessen Befreiung durch die Alliierten und sieht hoffnungsfroh der Zukunft entgegen, in der auch endlich er befreit werde.

17. September 1944

Beginn der Schlacht um Arnheim. Im Gedicht Arnhem betrauert Bloch wenig später den Sieg der deutschen Wehrmacht, zeigt sich aber optimistisch zum weiteren Kriegsverlauf für die Alliierten.

25. September 1944

Adolf Hitler ordnet die Erfassung aller wehrfähigen Männer zwischen 16 und 60 Jahren für den „Volkssturm“ an. Im Folgemonat veröffentlicht Curt Bloch dazu das Gedicht Der deutsche Volkssturm.

05. Oktober 1944

Absturz des deutschen Piloten Helmut Lent. Bloch zeigt sich im Gedicht Nachtjäger Helmut Lent erfreut über den Tod des Kampffliegers und ordnet dieses Ereignis in den allgemeinen Niedergang des dritten Reiches ein.

14. Oktober 1944

09. November 1944

36. Geburtstag von Curt Bloch. Doch ihm ist in seinem Versteck nicht zum Feiern zumute. Das kommt im Gedicht Schuilverjaardag 1944 (Versteckgeburtstag 1944) zum Ausdruck.

12. November 1944

15. November 1944

Niederländische Widerständler verüben einen Banküberfall und erbeuten 46,1 Mio. Gulden (Wert im Jahr 2023: 354 Mio. Euro). Ein Redakteur in der Nazi-Presse malt sich aus, was man mit der Belohnung zur Ergreifung der Täter alles anstellen könne. Darauf reagiert Curt Bloch mit seiner Antwoord aan “de Rakker” (Antwort an„den Rakker“).

06. Dezember 1944

95. Geburtstags von August von Mackensen. Curt Bloch reflektiert im Gedicht Generäle das scheinbar bequeme, lange Leben der Heerführer hinter den Gefechtslinien. Nur Kritik an den Machthabern verkürze das Generalsleben, wie er an einigen Beispielen erläutert.

24. Dezember 1944

Über die biblische Friedensbotschaft macht sich Curt Bloch in seinem Gedicht Kerstmis 1944 (Weihnachten 1944) Gedanken.

01. Januar 1945

Neujahrsansprache Adolf Hitlers im Radio. Bloch prophezeit dem Führer im Gedicht Nieuwjaarsreden van den Führer (Naujahrsansprache des Führers) dessen Untergang noch im Jahr 1945.

21. Januar 1945

Sprengung des Tannenberg-Denkmals durch die abziehende deutsche Wehrmacht, nachdem die Särge Hindenburgs und seiner Gattin aus der Gruft evakuiert wurden. In den Gedichten Voorzorgsmaatregel (Vorsichtsmaßname) und Walhalla kommentiert Bloch dieses Ereignis, er deutet es als Zeichen eines baldigen Kriegsendes.

30. Januar 1945

Uraufführung des Kinofilms in Berlin und auch vor deutschen Soldaten in dem von den Alliierten eingeschlossenen U-Boot-Hafen La Rochelle. Zur Premiere veröffentlicht die Soldatenzeitung „Wacht im Westen“ am 2. Februar 1945 einen Artikel, der Curt Bloch zum niederländischen Gedicht Bioscoop te La Rochelle (Kino in La Rochelle) inspiriert.

02. Februar 1945

Am 2. Februar 1945 wird Jan Feitsma, Mitglied der niederländischen Nationalsozialisten (NSB) und Generalstaatsanwalt in Amsterdam, durch einen Angehörigen des Widerstands angeschossen. Er erliegt wenig später seinen Verletzungen. Über das Attentat berichtet das NSB-Parteiorgan „Volk en Vaderland“. Die Zeitungsmeldung inspiriert Curt Bloch zu seinem Gedicht Vermoord? (Ermordet?).

https://nl.wikipedia.org/wiki/Jan_Feitsma

03. Februar 1945

Bei schweren Luftangriffen auf Berlin am 3. Februar 1945 – unter dem Einsatz von rund eintausend alliierten Bombern – kommen rund 25.000 Menschen ums Leben. Dennoch, so schreibt eine nationalsozialistisch kontrollierte Zeitung, würden sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Reichshauptstadt „großartig halten“ und sich dank ihrer „verbissenen Stimmung“ nicht unterkriegen lassen. Curt Bloch kommentiert diese Nachricht rund einen Monat später mit dem Gedicht Zij krijgen ons niet klein (Sie kriegen uns nicht klein).

06. März 1945

Am 6. März 1945 schießen Angehörige des niederländischen Widerstands auf Hanns Albin Rauter, höherer SS- und Polizeiführer der besetzten Niederlande, und verwunden ihn schwer. Er überlebt das Attentat, weil er sich tot stellt und rechtzeitig in ein Krankenhaus gebracht wird. Curt Bloch erhielt in seinem Versteck offensichtlich nur die Meldung vom Attentat und ging davon aus, dass Rauter ermordet wurde. So entstand der satirische Nachruf In Memoriam Rauter †.

07. März 1945

Am 7. März 1945 misslingt die Sprengung der Ludendorff-Brücke, auch bekannt als Brücke von Remagen, vor den herannahenden Truppen der Alliierten. In der Folge können 18 alliierte Regimenter den Rhein überqueren. Hitler lässt deswegen fünf Offiziere wegen „Feigheit“ und „Dienstpflichtverletzung“ standrechtlich erschießen. Die Meldung darüber inspiriert Curt Bloch zum Gedicht „Exemplarisch-edelarisch“.

13. März 1945

Nach fünfjährigem Exil betritt Königin Wilhelmina wieder niederländischen Boden, die Jahre der deutschen Besatzung hatte sie in England verbracht. Kurz vor ihrer Rückkehr in die Niederlande erhält sie von der englischen Königin ein Wohnmobil als Geschenk. Diese Pressemeldung greift Curt Bloch in seinem Gedicht „Kritiek op en cadeau“ (Kritik an einem Geschenk) auf.

01. April 1945

Am 1. April 1945 erreichen die britischen Truppen die Städte Enschede und Hengelo, in der Folge können die Menschen von den deutschen Invasoren befreit werden. Mit der Befreiung beendet Curt Bloch seine Verlagsarbeit im Untergrund, am 3. April 1945 erscheint sein letztes Magazin. Darin ist auch das einzige Gedicht von ihm in englischer Sprache zu lesen, ein Lobgedicht auf die alliierten Streitkräfte: „To the Allied Forces“.